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LRin Kasslatter Mur in Rom: Oberstufenreform, Lehrerausbildung, Uni

(LPA) Der Aufschub bei der Umsetzung der Oberstufenreform, baldige Klarheit über die neue Form der Lehrerausbildung und die Schaffung einer echten Dreisprachigkeit im Universitätsbereich: Dies waren die drei großen Themen, die Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur heute (10. Februar) in Rom mit hochrangigen Beamten des Unterrichtsministeriums besprochen hat.

Unireform besprochen: LRin Kasslatter Mur mit Antonello Masia

Bereits am Vormittag stand das rund zweistündige Gespräch mit Antonello Masia, für Universität und Forschung zuständiger Generaldirektor, auf dem Programm der Landesrätin. Thema der Unterredung war die anstehende Universitätsreform, die auch Auswirkungen auf die Freie Universität Bozen zeitigen wird. "Wir erhoffen uns Schritte hin zu einer perfekten Dreisprachigkeit der Uni in Bozen", so Kasslatter Mur. Diese sei erreicht, wenn die deutsche Sprache auch bei Wettbewerben zur Besetzung von Professorenstellen der italienischen gleichgestellt werde. Derzeit ist es so, dass angehende Professoren die notwendigen Verfahren in Italienisch abwickeln müssen.

Mit Masia ebenso wie mit Generaldirektor Giuseppe Cosentino, dem höchsten Beamten im Unterrichtsministerium, ging's zudem um die Ausbildung von Lehrpersonen für die Mittel- und Oberschulen. Diese sollte bereits vor Jahren reformiert werden, die Reform steht aber noch aus. "Das Problem ist, dass mit der Ankündigung der Reform im Jahr 2008 die Spezialisierungsschulen für den Unterricht ausgesetzt worden sind", so Kasslatter Mur. Alle angehenden Lehrer, die seit damals die Uni verlassen haben, können wegen der fehlenden Spezialisierung aber keine Lehrbefähigung erwerben und daher auch nicht in die Stammrolle aufgenommen werden.

"Wir haben im Unterrichtsministerium auf eine schnellstmögliche Lösung dieses Problems gedrängt, um die Situation hunderter junger Lehrpersonen bereinigen zu können, die wir dringend brauchen", so die Landesrätin. Vom Ministerium gab's heute die Zusage einer möglichst baldigen Umsetzung des in der Lehrerbildungs-Reform vorgesehenen Praktikumsjahres. "Unsere Vorstellung ist, dass die Lehrpersonen nach Abschluss dieses Jahres automatisch in die Stammrolle aufgenommen werden", so Kasslatter Mur.

Letzter besprochener Punkt war die Reform der Oberstufe, die in Südtirol ein Jahr später umgesetzt werden soll als im restlichen Staatsgebiet. "Dies gibt uns die Möglichkeit, die Reform gründlich vorzubereiten und auf unsere Bedürfnisse abzustimmen", so die Landesrätin. Ein solcher Aufschub erscheint dem Ministerium vorstellbar, allerdings müsse der Antrag mit der Situation der Dreisprachigkeit und den autonomen Zuständigkeiten gut begründet werden. Zudem fordert das Ministerium, dass auch in Südtirol ab dem Schuljahr 2014/15 erstmals die neuen Maturadiplome vergeben würden, weil es sonst Schwierigkeiten mit der Anerkennung gebe. "Dies ist machbar, wenn wir mit der Umsetzung der Reform in den ersten beiden Klassen gleichzeitig starten", so die Landesrätin.

chr

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