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Internationaler Tag der Hauswirtschaft am 21. März

LPA - Am 21. März wird der internationale Tag der Hauswirtschaft begangen. Landesrat Hans Berger, der in der Landesregierung Referent für die Fachschulen für Hauswirtschaft ist, weist in diesem Zusammenhang auf die gesellschaftliche Bedeutung der Hauswirtschaft und die besondere Rolle der Hauswirtschaftsschulen des Landes hin.

Vor 100 Jahren waren private Haushalte meist noch Selbstversorger und somit das "Wirtschaften" im Haus lebenswichtig, die Aufgaben in der Landwirtschaft und der Hauswirtschaft großteils aufgeteilt zwischen Mann und Frau. Heute sieht die Realität anders aus. Die hauswirtschaftliche Belastung der Frau bei gleichzeitiger Berufstätigkeit ist sehr groß. Vielen jungen Menschen erschweren fehlende hauswirtschaftliche Kenntnisse den Alltag.

Italienweit einzigartig bieten Südtirols Fachschulen für Hauswirtschaft berufliche Qualifikationsmöglichkeiten im Bereich der Hauswirtschaft und dienen als Weiterbildungsstätten für Jung und Alt, für Frauen und zunehmend auch für Männer.

Die hauswirtschaftliche Ausbildung an den vielen Fachschulen des Landes sei eine Grundausbildung fürs Leben, erklärt Landesrat Hans Berger. Sie bilde die Voraussetzung, um in privaten oder öffentlichen Haushalten (z. B. in Kindergärten, Hotels, Altersheimen und Mensen) tätig zu sein oder an einer Oberschule das Studium fortzusetzen. Darüber hinaus komme sie den Einzelnen auch persönlich zu gute.

"Unsere Schulen sind so ausgelegt, dass sie neben praktischer Ausbildung auch viel Allgemeinbildung bieten, so dass mit wenigen Zusatzprüfungen der Übertritt in eine Oberschule möglich ist", sagt Mechthild von Spinn, Direktorin an der  Fachschule für Hauswirtschaft Frankenberg in Tisens. Dass Hauswirtschaft heute nicht mehr nur Frauensache ist, beweisen die auch von Männern gut besuchten Haushaltungskurse für Erwachsene.

Dabei geht es nicht darum, "dass der Mann Kochen, Einkaufen und die Kinderbetreuung übernimmt", sondern um das partnerschaftliche Verständnis und eine Aufgabenaufteilung nach Neigungen und Fähigkeiten", so Gertraud Pichler vom Internationalen Verband für Hauswirtschaft, der vor über hundert Jahren 1908 in Freiburg in der Schweiz gegründet wurde und in dem auch Südtirols Hauswirtschaftschulen vertreten sind.

"Jede Wirtschaft beginnt im Grunde mit der Hauswirtschaft", ist Gudrun Ladurner, Direktorin der Fachschule für Hauswirtschaft Haslach und Griesfeld in Neumarkt, überzeugt. "Wahrgenommen wird Hauswirtschaft, wenn sie nicht funktioniert und nicht wenn alles harmonisch im Einklang ist."

"Eine gut funktionierende Hauswirtschaft ist Prävention auf allen Ebenen, sowohl was die zwischenmenschlichen Beziehungen angeht, die Bildung oder Alltagskompetenzen. Funktioniert die Haushaltung, kann der Alltag gelingen", so die Direktorin der Fachschule für Hauswirtschaft in Kortsch, Monika Aondio. Als Beispiel nennt sie das Essen: "Es geht dabei um Gesundheit, Ernährungswissen, Hygiene, Tischkultur, allesamt Bereiche der Hauswirtschaft."

Die Zusammenhänge zwischen Land- und Hauswirtschaft beleuchtet Landesrat Berger: "Das landwirtschaftliche Rohprodukt bildet eine Grundlage der Hauswirtschaft. Diese veredelt es zu einem natürlichen Produkt für die tägliche Ernährung. Der gesunden Ernährung kommt in unserer schnelllebigen Zeit besondere Aufmerksamkeit zu. Das heimische Rohprodukt in Beziehung zur gesunden Ernährung zu bringen, ist unser Ziel."

jw