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Sprachwissenschaft trifft Schule

LPA - Wie können Jugendliche bestmöglich auf den mehrsprachigen Arbeitsalltag vorbereitet werden? Wie können Sprachkompetenz gestärkt und Sprachenvielfalt gefördert werden? Um diese und ähnliche Fragen ging es bei der Tagung "Sprachwissenschaft trifft Schule" in dieser Woche auf Schloss Rechtenthal in Tramin.

Auf der vom Pädagogischen Institut für die deutsche Sprachgruppe gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Sprache der Freien Universität Bozen veranstalteten Tagung stellten namhafte Sprachwissenschaftler aus der Schweiz jüngste Untersuchungsergebnisse vor. So ging Georges Lüdi von der Universität Basel auf die Frage ein, wie Jugendliche bestmöglich auf eine zunehmend mehrsprachige Arbeitswelt vorbereitet werden können. Außerdem informierte Lüdi über die Perspektiven des EU-Projekts DYLAN.

Mit dem Thema "Sprachenvielfalt und Sprachkompetenz: Schlaglichter auf schulrelevante Ergebnisse aus der Schweiz" setzte sich anschließend Peter Sieber von der Universität Zürich auseinander, wobei er auch auf das schweizerische Forschungsprogramm 56 Bezug nahm.

Die Sprachwissenschaftlerin und Leiterin des Kompetenzzentrums Sprache der Freien Universität Bozen, Rita Franceschini, befasste sich im Zusammenhang mit dem EU-Projekt LINEE mit der Frage "Wie zeigen sich Sprachkompetenzen im Alltag und in der Schule?". Sie zeigte dabei Beispiele zu Multikompetenz und mehrsprachigen Repertoires von Schülern auf.

Am Nachmittag standen drei Workshops auf dem Programm, die von den drei Referenten geleitet wurden. Dabei ging es einmal um den Umgang mit Sprachen am Arbeitsplatz und den Vergleich mit dem Sprachgebrauch im Klassenzimmer. Der zweite Workshop war den schulischen Konsequenzen aus dem Forschungsprogramm "Sprachenvielfalt und Sprachkompetenz" und deren Anknüpfungsmöglichkeiten an die Situation in Südtirol gewidmet. Im dritten Workshop ging es um die Frage, wie Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler der sprachlichen Diversität im Klassenzimmer begegnen und wie sie damit umgehen sollten.

Der Direktor des Pädagogischen Instituts, Rudolf Meraner, machte darauf aufmerksam, dass es besonders in Südtirol wichtig sei, sich immer wieder mit den Erkenntnissen der Sprachwissenschaft auseinander zu setzen. Die Veranstaltung "Sprachwissenschaft trifft Schule" sei mit der Zielsetzung gestartet, die beiden Bereiche zusammenzufügen. Das große Interesse der Teilnehmenden sei Beweis dafür, dass man damit richtig liege, so Meraner.

jw