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"Vergleich dich reich": Projekt am Humanistischen Gymnasium Bruneck
(LPA) Merkwürdige Kunden waren in den letzten Wochen in Dorfläden und Supermärkten von Sand in Taufers bis Toblach unterwegs. Die Zweitklässler des Humanistischen Gymnasiums Bruneck wollten mit umfassenden Preisvergleichen nicht nur die Preisbildung auf den Märkten, sondern gleich die Preise eines ganzen Warenkorbs im oberen Pustertal transparent machen.
Monatelang waren die Schüler in Geschäften unterwegs, um die Preise von 15 festgelegten Produkten zu notieren, sie in Tabellen einzutragen, zu analysieren und zu diskutieren. Basis des Projekts "Vergleich dich reich" war der Rechts- und Wirtschaftskundeunterricht, in dem die Preisbildung auf dem freien Markt durchgenommen worden war. Wie kommt es, so die zugrundeliegende Frage, dass dieselben Güter unterschiedliche Preise haben, ohne sich in Qualität, Farbe, Form oder Verpackung zu unterscheiden? Und wie groß können die Preisunterschiede überhaupt sein?
"Sehr groß" könnte - basierend auf den Erhebungen der Schüler - auf letztere Frage geantwortet werden. So fanden sie heraus, dass ein Kilogramm Speck in Welsberg 7,79 Euro kostet, in Bruneck 17,90 Euro. Selbst beim selben Produkt des selben Herstellers wurden deutliche Unterschiede festgestellt: "Haribo"-Gummibärchen etwa kosteten in einem Geschäft 99 Cent, in einem anderen 1,25 Euro und in einem dritten sogar 1,99 Euro. Allerdings scheint dies der Ausnahmefall zu sein. "Güter derselben Marke kosten im Normalfall überall ähnlich viel, nur meist in den Supermärkten etwas weniger als in den kleineren Lebensmittelgeschäften", so die Schüler.
Mit Hilfe der Mathematiklehrer haben sie Diagramme erstellt, die zeigen, in welchen Geschäften billiger eingekauft werden kann und wo die größten Preisunterschiede vorliegen. Sie zeigen auch, dass die Durchschnittspreise in Dorf und Stadt variieren - nur anders als erwartet: "Wie es scheint, kauft man auf dem Land billiger ein als in der Stadt", so die Schüler, die auch die Inhaltsstoffe einzelner Produkte analysiert haben.
Das Fazit der Schüler: "Eingekauft und nicht nachgedacht, das ist meistens der Fall. Aber wer mit Köpfchen einkauft, indem er Preise vergleicht und überlegt, wofür er sein Geld ausgibt, der spart auch."
chr