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Europäisches Sprachensiegel für Praktika in deutschsprachigen Ländern

(LPA) Berufspraktika in deutschsprachigen Ländern sollen Südtiroler Berufsschülern italienischer Muttersprache das Deutsch-Lernen erleichtern. Die Initiative der Landesabteilung italienische Berufsbildung, die unter dem Titel "Eine Chance mehr" läuft, ist nun mit dem Europäischen Sprachensiegel ausgezeichnet worden.

Das von der EU-Kommission verliehene Sprachensiegel dürfen Initiativen tragen, die auf innovative Weise zur Verbreitung der Mehrsprachigkeit in Europa beitragen. Gedacht ist es einerseits als Anerkennung für die Ideatoren neuer Methoden des Sprachenlehrens und -lernens, andererseits soll den Initiativen aber auch ein höherer Bekanntheitsgrad verschafft werden, in der Hoffnung, dadurch Nachahmer zu finden.

In die Riege der mit dem Siegel ausgezeichneten Initiativen ist nun auch das Projekt "Eine Chance mehr" der Landesabteilung italienische Berufsbildung aufgenommen worden. Sie hat für 120 italienische Berufsschüler drei- bis vierwöchige Betriebspraktika in Deutschland oder Österreich organisiert, inklusive Aufenthalt bei einer Gastfamilie. Bevor es "ins Feld" geht, durchlaufen die Berufsschüler zudem eine rund vier Monate dauernde intensive Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt.

"Dieses Projekt stellt eine große Chance für die Schüler dar, sich der deutschen Sprache und Kultur zu nähern, indem sie diese leben und ihr nicht nur im Rahmen des Schulunterrichts begegnen", so Landesrat Christian Tommasini. Er verweist zudem darauf, dass die Praktika auch ein erster konkreter Kontakt mit der Arbeitswelt seien.

Positiv fallen auch die Beurteilungen der Projekt-Absolventen selbst aus: So stufen 34 Prozent der Absolventen ihre Deutsch-Fortschritte dank des Praktikums als "bemerkenswert" ein, zwei Prozent sogar als "unglaublich". Am meisten gelernt habe man in der Gastfamilie, geben die meisten Absolventen an.

chr