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LRin Kasslatter Mur zu Schulmerkheft: "Parteipolitische Beeinflussung"

(LPA) Als Versuch, Minderjährige parteipolitisch zu beeinflussen, wertet Schullandesrätin Sabina Kasslatter Mur das heute (10. August) von der Süd-Tiroler Freiheit vorgestellte Schulmerkheft. Kasslatter Mur setzt auf einen gänzlich anderen Zugang: "Es ist mir ein Anliegen, dass ein ausgewogenes Geschichtsbild vermittelt wird, das dem Zusammenleben aller Sprachgruppen förderlich ist", so die Landesrätin.

"Überrascht" zeigt sich Kasslatter Mur darüber, dass eine politische Partei mit einem Merkheft für Schüler aufwarte. "Auch wenn mit diesem Heft das Ziel verfolgt wird, historische Inhalte mitzuliefern, so handelt es sich doch um parteipolitische Beeinflussung Minderjähriger", so die Schullandesrätin. Dies müsse jedem bewusst sein, der das Heft verwende: "Mit diesem Schulmerkheft ist eine parteipolitische Gesinnung verbunden", erklärt Kasslatter Mur, der es ein Anliegen ist, dass möglichst viele Aspekte der Geschichte Südtirols Einzug in die Schulen finden. "Nur so kann ein ausgewogenes Geschichtsbild entstehen, das dem Zusammenleben aller Sprachgruppen im Lande förderlich ist", so Kasslatter Mur.

Die Schullandesrätin macht zudem darauf aufmerksam, dass das Landesamt für Jugendarbeit vor einigen Jahren einen Kalender unter dem Titel "DAI" herausgegeben habe. "Dieser hat sehr stark auf Toleranz und Verständigung gesetzt", so Kasslatter Mur. Der Kalender werde immer noch von einem Südtiroler Verlag veröffentlicht und von vielen Schülern als Merkheft genutzt.

Eine ähnliche Haltung wie die Landesrätin vertritt auch der Direktor des Pädagogischen Instituts, Rudolf Meraner. Er ruft dazu auf, die Geschichtsdarstellung nicht mit Wahlaufrufen, Plakataktionen politischer Parteien und ähnlichem zu vermischen. "Die Schule darf nicht zum Feld für parteipolitische Werbung gemacht werden", so Meraner.

chr