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Minderheitenfestival in Aosta: Ladiner für eine Allianz der Minderheiten

LPA - Das Minderheitenfestival in Aosta, bei dem Ladinerlandesrat Florian Mussner die Dolomitenladiner vertrat, ging am vergangenen Wochenende mit einer wichtigen Deklaration zu Ende. „Wir wollen eine Allianz der Minderheiten erreichen, um Synergien zu nutzen sowie die Kontakte und die Zusammenarbeit auszubauen“, betont Landesrat Mussner.

Florian Mussner und Lauret Viérin (FOTO:LPA/Deorsola)

Beim diesjährigen „Festival des peuples minoritaires“ im Aostatal, standen die Bretonen, die Katalanen und die Ladiner im Mittelpunkt. Als Vertreter der Dolomitenladiner hat Landesrat Mussner gemeinsam mit dem Kulturassessor von Aosta Laurent Viérin sowie mit Aureli Argemi, dem Präsidenten des Minderheitenzentrums CIEMEM in Katalonien und Pierre Le Berre, dem Vizepräsidenten der Organisation „Quimper Comunita“ aus der Bretagne eine Deklaration für eine Allianz der Minderheiten unterzeichnet. „Europa wird unsere Zukunft sein, deshalb gilt es sich innerhalb dieses Rahmens zu positionieren und zwischen den vielen Minderheiten ein Netzwerk zu schaffen, um die verschiedenen Identitäten, Sprachen und Kulturen zu schützen und gleichzeitig ein Klima der Toleranz und des Respekts zu schaffen“, unterstrich Landesrat Mussner. „Minderheitenkultur muss gelebt und den neuen Gegebenheiten angepasst werden und nicht im Museum eingeschlossen werden“, sagte Assessor Viérin.

Die gemeinsame Deklaration der Minderheitenvertreter bildete den Abschluss des dreitägigen Minderheitenfestivals mit Einblicken in die Kulturen sowie in Probleme der teilnehmenden Minderheiten. Zu den wichtigsten Passagen des Dokuments gehören die Anerkennung sprachlicher und kultureller Unterschiede als universelles Erbe und die Pflicht aller Staaten, Minderheiten zu akzeptieren. Die Vertreter der Valdostaner, Ladiner, Bretonen, Katalanen, Walser, Provenzalen und Okzitanen hoben die wichtige Rolle der Schule als Ort der Verbreitung von Minderheitensprachen und Ort der Erziehung zur Toleranz hervor. „Bildung wird die Säule des Friedens in Europa sein, deshalb lohnt es sich, in Bildung zu investieren“, unterstrich Landesrat Mussner. Zugleich seien Schule und Bildung auch für Minderheiten wichtig, um die eigene Kultur und Sprache zu erhalten und zu leben, so Mussner.

In der gemeinsamen Deklaration der Minderheitenvertreter wird außerdem noch auch den Föderalismus in Europa als wichtiges Instrument für eine Garantie der Freiheit hingewiesen. Zudem ergeht der Appell an die Staaten, allen Minderheiten die gleichen Möglichkeiten und Instrumente für den Erhalt ihrer Besonderheiten zuzusichern.

SAN

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