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Bozen und sein Stahlwerk: Ausstellung wird am 23. September eröffnet

(LPA) Kaum ein Betrieb hat die (Industrie-)Geschichte Südtirols und der Landeshauptstadt dermaßen geprägt, wie das Stahlwerk in der Bozner Industriezone. Ihm ist ab 23. September eine Ausstellung gewidmet, die das italienische Kulturressort des Landes auf die Beine gestellt hat. Zu sehen sind Fotos und Videos und auch eine Reihe von Begleitveranstaltungen sind geplant.

Die Gesichter des Bozner Stahlwerks: Sie sind Teil der Südtiroler Geschichte, aber auch jener zahlreicher Familien

Die Gründung des Stahlwerks des lombardischen Unternehmens Falck in Bozen Süd im Jahr 1935 fällt nicht nur in eine unselige Zeit, sie ist auch direkte Folge der Südtirol-Politik Benito Mussolinis und hat das Gesicht der Landeshauptstadt und auch deren gesellschaftliche Zusammensetzung nachhaltig verändert. Gleichzeitig ist das Stahlwerk wichtiger Bestandteil der persönlichen Geschichte zahlreicher, vor allem italienischer Familien in Bozen.

Diese Geschichten versucht die Stahlwerk-Ausstellung des italienischen Kulturressorts des Landes nachzuzeichnen. Die Basis der von den Historikern Andrea Bonoldi und Vanja Zappetti entwickelten Schau bildet dabei das dem Land von der neuen Besitzerfamilie Amenduni übergebene historische Material zum Stahlwerk. "In einer Zeit der Krise, in der man sich über die Zukunft Gedanken macht, ist es wichtig, die Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren und das Stahlwerk ist ein wichtiger Teil der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Geschichte der Italiener in Südtirol", so Landesrat Christian Tommasini.

Zu sehen sein wird die Stahlwerk-Ausstellung im italienischen Kulturzentrum "Trevi" in der Bozner Kapuzinergasse sowie am Sitz der Kulturvereinigung Don Bosco am Don-Bosco-Platz 21. Gezeigt werden Fotos zu Wurzeln, Entwicklung, Technik, Arbeit und Werbung der Stahlwerke. Zudem werden auch Videos gezeigt, etwa Interviews mit ehemaligen Arbeitern, aber auch alte Werbefilme für die Produkte des Stahlwerks oder in den 70ern und 80ern produzierte Dokumentationen. Geplant sind auch zahlreiche Begleitveranstaltungen, die an der italienischen Landesbibliothek "Claudia Augusta" über die Bühne gehen.

Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 23. September, und zwar um 18.00 Uhr im Trevi-Zentrum und um 19.30 Uhr am Don-Bosco-Platz. Danach kann die Schau bis 22. Oktober kostenlos besucht werden.

chr

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