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Nur zwei Prozent der Oberschüler haben Abschlussprüfung nicht geschafft

LPA - 98 Prozent der 2207 Schüler der fünften Klassen der Oberschule meisterten in diesem Schuljahr die Abschlussprüfung. Mehr als fünf Prozent erreichten die Höchstnote. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Schüler der Oberschulen ernsthaft auf die Abschlussprüfung vorbereitet und sich auch an die vorgegebenen Spielregeln gehalten haben. Die "elektronische Schwindelei", von der die Presse während der Prüfungszeit immer wieder berichtete, stellte hierzulande kein Problem dar.

Neu bei der vierten Ausgabe der neuen Abschlussprüfung war die Zusammensetzung der Kommissionen. Die Schüler wurden ausschließlich von den Lehrpersonen geprüft, die sie auch das Jahr über auf die Abschlussprüfung vorbereitet hatten. "Ohne externe Prüfer fehlte allerdings der "doppelte Blick". Die Präsenz von außen kam heuer allein von den Prüfungspräsidenten. Durch die neue Form der Abschlussprüfung fiel ihnen eine besondere Rolle zu", meint Schulamtsleiter Walter Stifter. Die Prüfungspräsidenten konnten zwar nicht mehr die einzelnen Prüfungsphasen persönlich mitverfolgen und steuern, übernahmen aber eine sehr wichtige Aufgabe als Koordinatoren. So hatten sie zu gewährleisten, dass alle Kommissionen einer Schule nach gleichen Kriterien arbeiteten. Besonders wichtig war es, dass sie allen Kommissionen beratend und begleitend zur Seite standen und den Prüfungsgesprächen aller Klassen – nicht nur in kritischen Fällen - punktuell beiwohnten.

Die Aufgaben für die erste und zweite schriftliche Prüfung wurden wie in anderen Jahren zentral vom Unterrichtsministerium und vom Schulamt vorgegeben. Die dritte schriftliche Prüfung, mit Fragen und Aufgaben zu verschiedenen Fächern, wurde auch heuer von den einzelnen Prüfungskommissionen zusammengestellt. Die Kommissionen hielten sich dabei an die Berichte, welche die Klassenräte als Orientierung für die Kandidaten bereits Mitte Mai vorgelegt hatten.

Mit wenigen Ausnahmen haben sich Präsidenten und Kommissionsmitglieder positiv über die interne Gestaltung der Prüfung geäußert. Einige waren der Meinung, sie entspräche im stärkeren Maß der neuen Lernkultur und stellte ein wichtiges Instrument in der Steuerung einer intensiveren Zusammenarbeit auf Klassen- und Schuleben dar. Die neue Prüfungsform trug in den meisten Fällen zu einem entspannteren, aber dennoch ernsthaften Arbeitsklima bei, das den Klassenrat nach Innen stärkte und die Prüfungskandidaten vor Zufallsergebnissen schützte. Wer während des Schuljahres sich einsatzbereit zeigte, hatte bei der Prüfung wirklich nichts zu befürchten.

Nicht alle Ziele der neuen Abschlussprüfung sind jedoch überall erreicht worden. Die meisten Kommissionen hatten noch Schwierigkeiten in der Führung von mündlichen Prüfungen, nicht immer betrachten sie die Präsentation der Facharbeit oder des Schwerpunktthemas als Überleitung zum fächerübergreifenden Prüfungsgespräch.

"Laut Unterrichtsministerium könnte sich in Zukunft das Gesicht der Abschlussprüfung noch einmal ändern: Die nationale Evaluationsstelle (INVALSI - Istituto di valutazione del sistema scolastico) wird voraussichtlich einheitliche Prüfungsaufgaben stellen und auch die Raster für die Korrektur vorgeben und somit zur Qualitätssicherung nach europäischen Standards beitragen", erklärt Schulamtsleiter Walter Stifter.

2.207 Oberschüler sind heuer zur Abschlussprüfung der Oberschulen angetreten. Aus den Daten, die am Landesschulamt erhoben wurden, geht hervor, dass knapp 2% davon die Prüfung nicht bestanden haben. Nahezu 98% hingegen wurde in den letzten Tagen eine Bescheinigung ausgestellt, die im gesamten Gebiet der Europäischen Union gesetzlich Gültigkeit hat.

Die höchste Punktezahl erreichten bei der diesjährigen Abschlussprüfung 110 Kandidaten. Das sind mehr als 5%. Im Vergleich zu den 74 Besten des Vorjahres ist die Spitze damit deutlich breiter geworden. Auch im Bereich der 95 – 100 Punkte ist die Zahl der Absolventen angestiegen: Waren es 2001 noch 80 Schüler, deren Bewertung in diesem Bereich lag, so sind es heuer 72. Seit es die Prüfung in ihrer neuen Form gibt, erreichten die meisten Schüler bei der Schlussbewertung eine Punktezahl zwischen 70 und 74. In diesem Jahr waren es 390, also 18,5 %. In den Bereich mit der niedrigsten Punktezahl (60-64) liegen etwa 15% der Schüler.

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