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Tag der ladinischen Kultur: Visionen zu den Medien von Minderheiten

LPA - Beim Tag der ladinischen Kultur am heutigen 22. Oktober in Bozen standen Visionen zur Entwicklung der Medien von Minderheiten im Zentrum des Interesses. Landeshauptmann Luis Durnwalder und Ladinerlandesrat Florian Mussner verwiesen auf den großen Wert, den Medien für eine Minderheit und deren Sprache haben.

Viele Interessierte beim Di dla Cultura Ladina (FOTO:LPA/Pertl)

Die Kommunikation über die Medien ist durch die neuen digitalen Techniken in einer Phase des Umbruchs, dies wäre der richtige Zeitpunkt für die Minderheiten, ihre Medien weiterzuentwickeln, war man sich beim Tag der ladinischen Kultur einig. „Es braucht Erneuerung und die Medien müssen an die heutige Zeit angepasst werden“, betonte Landeshauptmann Durnwalder. Medien seien von elementarer Bedeutung für eine Minderheit, sagte der Landeshauptmann. „Die Minderheiten müssen selbst kommunizieren und über ihre Probleme und ihre Identität sprechen, denn die anderen werden es nicht für sie tun“, unterstrich Durnwalder.

„Medien stärken die Identität einer Minderheit, tragen wesentlich zu ihrer Entwicklung bei und machen die Kultur der Minderheit auch in aller Welt bekannt“, hob Ladinerlandesrat Mussner hervor. Die Zukunft der Medien von Minderheiten besteht laut Mussner in der Innovation und in der Zusammenarbeit mit anderen Minderheiten, damit die verschiedenen Identitäten unterstützt und beibehalten werden können.

Ein Modell zur Entwicklung von Medien von Minderheiten stellte der Direktor von „Radio e Televisiun Rumantscha“ Mariano Tschuor mit dem Projekt „Content Rumanc“ vor. Dabei sollen die räterromanischen Medien über eine zentrale Redaktion mit dem Großteil der Nachrichten, die allgemeiner Natur sind, versorgt werden. Etwa zwanzig Prozent der Nachrichten müsste dann noch von den einzelnen Redaktionen je nach den Bedürfnissen ihrer Adressaten spezifisch aufgearbeitet werden. Einem ähnlichen Prinzip folgt das Projekt „Las-Alps-infoteca“, das Nachrichtenredaktionen allgemeine Nachrichten aus dem Alpenraum zur Verfügung stellt.

Um das Problem der kurzen Ausstrahlungszeiten für die „RAI Ladina“ zu lösen, könnte die neue digitale Übertragung genutzt werden, sagte der Vizedirektor von „RAI 3“ Ennio Chiodi. Auf den Programmen „RAI 3“ und „RAI 3 bis“ für die Region würden sehr viele Sendungen wiederholt. „Die ladinische und deutsche Minderheit könnte die Zeit der Wiederholungen für die Ausstrahlung ihrer Sendungen nutzen“, sagte Chiodi.

Organisiert wurde der Tag der ladinischen Kultur vom Landesamt für ladinische Kultur.

SAN

Bildergalerie

Tag der ladinischen Kultur: Minderheiten – Medien – Sprache

Tag der ladinischen Kultur: „Minderheiten – Medien – Sprache“

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