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Oberstufen-Reform: Beratungsmarathon endet in Bozen

Einen wahren Beratungsmarathon in Sachen Oberstufen-Reform haben Schullandesrätin Sabina Kasslatter Mur und die Spitze des Schulamts hinter sich. Allein heute (29. Oktober) gab's Treffen mit Schülern, Bürgermeistern und zum Abschluss mit den Lehrern im Bezirk Bozen. In der kommenden Woche sollen nun die eingeholten Anregungen ausgewertet und die notwendigen Beschlüsse vorbereitet werden.

Mit Schulamtsleiter Peter Höllrigl und Inspektorin Marta Herbst hat die Schullandesrätin in den vergangenen Tagen alle Beteiligten über die Entwürfe zur Umsetzung der Oberstufen-Reform informiert. Bis auf ein zweites Treffen mit den Vertretern der Schulgewerkschaften in der kommenden Woche ist der Diskussions-Marathon heute Abend zu Ende gegangen. "Wir stecken seit Anfang des Monats in einem ausgiebigen Diskussionprozess, in dessen Verlauf wir eine Vielzahl von Anregungen, Bemerkungen, Kritikpunkten und Tipps eingeholt haben", so Kasslatter Mur. Sofern sinnvoll werden diese nun in die vor Wochen vorgelegten Entwürfe zu Rahmenrichtlinien und Schulverteilungsplan eingearbeitet.

Bereits am 8. November soll die Landesregierung sich in einer ersten Lesung mit den ergänzten Entwürfen befassen, bis Mitte Dezember sollen die vier für die Umsetzung der Reform notwendigen Beschlüsse endgültig gefasst werden: jene für die Rahmenrichtlinien, den Schulverteilungsplan, den Direktionsplan sowie die Stundentafeln und Angebote der Berufsbildung.

Heute hat die Landesrätin die Reihe der Treffen zunächst mit den Vertretern von Gemeinden und Bezirken fortgesetzt. "Ich habe das Gefühl, dass Bürgermeister und Bezirksvertreter die Reformgrundsätze teilen, natürlich haben sie heute Anregungen gemacht, wie das Angebot in ihrem Zuständigkeitsbereich noch ergänzt werden könnte", so Kasslatter Mur, die im Anschluss mit den Vertretern des Schülerbeirats zusammengekommen ist. "Von den Schülern als direkt Betroffene dieser Reform erhoffe ich mir natürlich ganz eigene Anregungen", so die Landesrätin. "Sie sollen dabei durchaus auch quer denken."

Zu Ende gegangen ist der Diskussionsmarathon heute mit einer Informationsveranstaltung für die Lehrer des Bezirks Bozen. Laut neuestem Entwurf des Schulverteilungsplans werden in der Landeshauptstadt künftig sechs öffentliche Gymnasien, fünf Technische Fachoberschulen, zwei Wirtschafts-Fachoberschulen, sechs Berufsfachschulen, die Hotelfachschule und eine ganze Reihe von Ausbildungen für Lehrberufe angeboten. Dazu kommen eine Wirtschafts-Fachoberschule und eine Technische Fachoberschule in Auer.

Vorgestellt wurden den Lehrern heute auch zwei Neuerungen im Vergleich zum ersten Entwurf des Schulverteilungsplans, die Bozen betreffen. So ist nun in der Landeshauptstadt ein Sprachengymnasium mit Landesschwerpunkt Musik ebenso vorgesehen, wie eine Wirtschafts-Fachoberschule in der Fachrichtung Verwaltung, Finanzen und Marketing mit dem Schwerpunkt Weltwirtschaft und Handel. Ob es auch ein öffentliches klassisches Gymnasium geben wird, hängt dagegen maßgeblich von den Schülerzahlen ab: "Ich halte nach wie vor eine Mindestanzahl von zwanzig Neueinschreibungen pro Jahr für die Schaffung einer Schule für gerechtfertigt", so die Landesrätin.

chr