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Teßmann: Vortag über "schlechte Plansprachen" am 2. Dezember

LPA - Über den Mythos der "schlechten" Plansprache spricht am Donnerstag, 2. Dezember, in der Landesbibliothek "Dr. Friedrich Teßmann" in Bozen der Professor für Romanische Philologie an der Freien Universität Bozen, Paul Videsott. Mit diesem Vortrag beendet die "Teßmann" ihre siebenteilige Vortragsreihe, bei der es in diesem Jahr um die "Wirklichkeit der Sprache" ging.

Der Referent Paul Videsott

Sprechende von großen Standardsprachen haben zu ihrer Sprache generell ein distanzierteres Verhältnis, Sprechende von Minderheitensprachen weniger. Für erstere ist es selbstverständlich, dass ihre Schriftsprache nicht deckungsgleich ist mit der Mundart, die sie sprechen. Hingegen fordern zweitere oft, ihr Idiom müsse besonders "naturnah" verschriftet werden, alles andere hätte eine "Verwässerung des Althergebrachten" zur Folge. Die Konsequenzen dieser Einstellung für die schriftliche Verwendung von Minderheitensprachen sind aber problematisch - ist zumindest Paul Videsott von der Universität Bozen überzeugt, der

am Donnerstag, 2. Dezember 2010
um 20 Uhr
in der Landesbibliothek "Dr. Friedrich Teßmann"
Armando-Diaz-Straße 8, Bozen

zum Thema "Der Mythos der 'schlechten' Plansprache" referiert und dazu Beispielen besonders aus dem Dolomitenladinischen vorlegen wird. Im Mittelpunkt des Referats werden folgende Fragen stehen: Welche sind die Charakteristiken von Schriftsprachen? Gibt es "natürlich gewachsene" Schriftsprachen? Welches Verhältnis haben Schriftsprachen zur gesprochenen Sprache? Brauchen Minderheitensprachen wie das Dolomitenladinische überhaupt eine Schriftsprache? Falls ja, wie sollte diese aussehen?

 

 

jw

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