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Geschichtebuch für alle drei Sprachgruppen ist da
LPA - Erstmals liegt ein gemeinsames Geschichtebuch zur Landesgeschichte für alle drei Sprachgruppen vor. Es wurde von einem deutsch-italienisch-ladinischen Team von Historikern und Lehrpersonen verfasst und bringt somit die Sichtweisen aller drei Sprachgruppen zum Ausdruck. Die Landesräte Sabina Kasslatter Mur, Christian Tommasini und Florian Mussner haben das Buch heute, 26. November, in Bozen vorgestellt.
Das neue sprachgruppenübergreifende Geschichtsbuch ermögliche es Geschichte aus dem eigenen Kulturraum zu beziehen, bisher wurden für den Geschichtsunterricht in den deutschen Schulen dafür Bücher aus Deutschland und Österreich genutzt, sagte Landesrätin Kasslatter Mur. „Das Werk soll zum Austausch zwischen den Sprachgruppen beitragen und auf einer sachlichen Grundlage die Bewertung der Geschichte des Landes fördern“, unterstrich die Landesrätin, die an alle Lehrer appellierte, das neue Buch zu verwenden.
Durch das neue Buch werde es möglich, die Geschichte Südtirols aus einer gemeinsamen Perspektive zu betrachten, sagte Landesrat Tommasini. „Das Buch hilft Jugendlichen, die Landesgeschichte besser kennen zu lernen und ist für sie, aber auch für alle anderen Interessierten, ein Instrument für die Entwicklung hin zu verantwortungsbewussten aktiven Bürgern“, betonte Tommasini.
„Vor allem soll das neue Buch zwischen den Volksgruppen mehr Respekt schaffen und verschiedene Wertungen und Interpretationen zulassen“, hob Landesrat Mussner hervor. Die Bürger seien zudem eingeladen, die Geschichte des Landes auch in einem europäischen Kontext zu betrachten, meinte Mussner.
Den Auftrag für das Geschichtebuch, das den Titel „Übergänge und Perspektiven. Grundzüge der Landesgeschichte“ trägt, kam von der Landesregierung und vom Landtag. Unter der Federführung von Rudolf Meraner, dem Direktor des deutschen Pädagogischen Instituts erstellte eine Expertenkommission das Konzept und wählte die Autoren aus.
Nun liegt der erste von drei geplanten Bänden des Geschichtsbuchs vor. Den ersten und zweiten Band schrieben Carlo Romeo, Historiker und Lehrer am italienischen Humanistischen Gymnasium in Bozen und Erika Kusstatscher, Historikerin und Lehrerin am deutschen Humanistischen Gymnasium in Bozen. Professoren der Universitäten Innsbruck und Trient sowie weitere Experten aller drei Sprachgruppen haben die Entstehung des neuen Geschichtebuchs wissenschaftlich begleitet.
Das gemeinsame Geschichtsbuch stellt in knapper Form, reicher Bebilderung und mit einer Zeitleiste versehen die Landesgeschichte der drei Sprachgruppen dar. Didaktische Materialien dazu sollen später in Form eines Geschichtsportals im Internet entstehen.
Die Landesgeschichte wurde auf drei Bände aufgeteilt: Band I reicht von der Frühgeschichte bis ins späte Mittelalter, Band II erzählt die Geschichte Tirols in der Neuzeit, Band III behandelt die Geschichte Südtirols seit 1919.
Die Texte für den zweiten Band sind größtenteils fertig gestellt. Der Band wird im Frühjahr 2011 erscheinen. Auch der dritte Band soll noch innerhalb des Jahres 2011 herauskommen.
Das Buch erscheint in identischer Aufmachung in deutscher und italienischer Sprache im Athesia-Verlag. Es wird an die Schulen und Bibliotheken des Landes verteilt. Interessierte können es im Buchhandel um 19,90 Euro kaufen.
SAN
Gemeinsames Geschichtebuch für alle drei Sprachgruppen vorgestellt
Landesrat Mussner zum Begriff der Kulturenvielfalt
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Landesrätin Kasslatter zur Bedeutung der Initiative
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Landesrat Tommasini zur Wichtigkeit des Projekts
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