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Bibliotheksforum 2010: Schulbibliotheken und Medienkompetenz

LPA - "20 Jahre Schulbibliotheksgesetz" und die Vermittlung von Medienkompetenz waren die zwei Schwerpunktthemen des diesjährigen Bibliotheksforums Südtirol. Die jährliche Informations- und Weiterbildungsveranstaltung für Südtirols Bibliothekswelt ging am Freitag, 26. November, an der Europäischen Akademie Eur.ac über die Bühne. Veranstalter war das Landesamt für Bibliotheken und Lesen.

Bibliothekspersonal aus ganz Südtirol nahm am Bibliotheksforum 2010 an der Eur.ac teil

Zwei Themen mit einer großen Schnittfläche kennzeichneten das Bibliotheksforum Südtirol 2010: Zum einen die Schulbibliotheken, deren gesetzliche Grundlage heuer 20 Jahre alt geworden ist, zum zweiten die Medienkompetenz, die Bibliotheken besitzen und vermitteln sollten, und die somit in enger Beziehung zur neuen Rolle der Bibliotheken und den veränderten Anforderungen an das Bibliothekspersonal steht. Darauf wies der Direktor im Amt für Bibliotheken und Lesen, Volker Klotz, bei der Tagungseröffnung hin.

Am Vormittag bilden die 20 Jahre Schulbibliotheksgesetz Anlass, Bilanz über die Entwicklung der Schulbibliotheken in Südtirol zu ziehen. Der stellvertretende Amtsdirektor im Landesamt für Bibliotheken und Lesen, Markus Fritz, berichtete über die Entwicklung der Schulbibliotheken in Südtirol, von denen 71 von hauptamtlichem Personal geleitet werden. Er gab Einblick in die Qualitätsstandards, die Verfahren zur Qualitätssicherung und schließlich die Evaluationsergebnisse.

Auf die geänderte Rolle und die sich wandelnden Aufgaben der Schulbibliotheken wies Maria Hofmann, Grundschullehrerin und Bibliotheksleiterin in Welsberg hin, wo die neue Schularchitektur auch der neuen Funktion der Bibliothek als "wohnlich gestaltete Lernwerkstatt" und "praxistaugliche Lernlandschaft" entgegen komme.

Über die Zukunft der Schulbibliothek machte sich der Gründer der hessischen Arbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken, Günter Schlamp, Gedanken, der zudem internationale Vergleiche anstellte. Sein Fazit: "Auch im digitalen Zeitalter, insbesondere angesichts des mobilen Internets, braucht es sie mehr denn je!"

Als Schlüsselkompetenz dieses digitalen Zeitalters bezeichneten der Historiker Lorenz Paasch und die Philologin Michèle Pommé die Informationskompetenz. Sie gaben Einblick in den diesbezüglichen Diskussionsstand in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und sprachen sich für eine systematische Vermittlung der Medienkompetenz in der Schule aus. Gleichzeitig leiteten sie zum Schwerpunktthema des Nachmittags über: Da stand die Medienkompetenz im Mittelpunkt des Bibliotheksforums. Die Leiterin der Dokumentation des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend und Bildungsfernsehen (IZI) in München, Heike vom Orde, zeigte auf, wie Bibliotheken Medienkompetenz fördern können. Sie betonte dabei, dass Medienkompetenz der Fähigkeit gleichzusetzen sei, Medien sinnvoll, kompetent und verantwortungsbewusst zu nutzen. 

Über Bibliotheken und neue Medien debattierten Bibliotheks- und Medienfachleute am Runden Tisch. Im Anschluss daran wurd der Fotowettbewerb des Bibliotheksverbandes "Ich lese, also bin ich" mit der Preisverleihung abgeschlossen. Zudem wurden im Rahmen des Bibliotheksforums Biblio-Blogs für Bibliotheken, das Projekt Biblio24 und neue Kooperationsprojekte im Schulbibliothekswesen vorgestellt. Abgeschlossen wurde das Forum mit einem Improtheater. 

jw

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