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Autismus: Schulämter planen gemeinsame Tagung im März

LPA - Bis vor wenigen Jahren galt Autismus in der öffentlichen Wahrnehmung als Randerscheinung. Mittlerweile beschäftigen sich Experten verschiedener Disziplinen mit Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Die Inspektorin für Integration am Deutschen Schulamt, Heidi Niederstätter, und ihre Stellvertreterin, Veronika Pfeifer, haben sich auf den neuesten wissenschaftlichen Stand gebracht.

Vergangene Woche fand in Riva del Garda der zweite internationale Kongress zum Thema Autismus statt. Die für Integration zuständigen Führungskräfte am Deutschen Schulamt informierten sich dort über den neuesten Wissensstand. Unter anderem darüber, dass nicht mehr von einem Autismus gesprochen wird, sondern von mehreren Autismen. Gleichzeitig gibt es nicht den Paradeweg der Therapie, sondern verschiedene Therapieansätze, die nebeneinander bestehen.

"Für die Schule wird mit dieser Theorie untermauert, was schon längst Praxis ist: Die Notwendigkeit, die Kinder gezielt zu beobachten, um die richtigen Maßnahmen planen und umsetzen zu können", sagt Inspektorin Niederstätter. Die Talente von autistischen Kindern und Jugendlichen sollten dabei nicht vernachlässigt werden. Ein gutes, in gemeinsamer Verantwortung getragenes Zusammenspiel zwischen Familie, Schule und Gesellschaft sei die beste Grundvoraussetzung für jede Förderung.

Niederstätter und Pfeifer verweisen darauf, dass die Dienststelle für Unterstützung und Beratung seit Jahren ein qualifiziertes Angebot zur Professionalisierung von Lehrpersonen und pädagogischen Fachkräften zum Thema Autismus biete. Zudem kündigen sie an, dass die drei Schulämter noch in diesem Schuljahr, und zwar am 16. März 2011, eine Tagung über "Autistische Verhaltensweisen verstehen. Aktuelle Erkenntnisse und Entwicklungen" veranstalten werden, bei der sich Lehrpersonen aller drei Sprachgruppen eingehend über das Phänomen Autismus informieren können.

jw