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Landesregierung beschließt Oberstufen-Reform

Den Weg für die Oberstufen-Reform hat die Landesregierung heute (13. Dezember) frei gemacht. Dafür hat sie die in den letzten Wochen rundum diskutierten Beschlüsse zur Schul- und Direktionsverteilung, zu den Rahmenrichtlinien und den Ausbildungsplänen für die Berufsbildung gefasst.

7000 Schüler in den Abschlussklassen der Mittelschulen warteten darauf zu erfahren, wie die Schullandschaft im kommenden Schuljahr konkret aussehen werde, erklärte Landeshauptmann Luis Durnwalder heute. "Sie müssen bis Ende März mit ihren Eltern eine Entscheidung darüber treffen, welche Schule sie im kommenden Schuljahr besuchen, und müssen deshalb frühzeitig informiert werden", so Durnwalder. Deshalb habe die Landesregierung heute die für die Umsetzung der Oberstufen-Reform in Südtirol grundlegenden Beschlüsse gefasst, ab Jänner werde eine groß angelegte Informationskampagne starten, zu der auch die von 17. bis 20. Februar in Bozen stattfindende Bildungsmesse zählt.

Bevor der Landeshauptmann heute ins Detail ging, gab's Lob für die Schullandesräte, besonders für Landesrätin Sabina Kasslatter Mur: "Die Landesrätin hat sich in den letzten Wochen mit den Gemeinden, den Lehrern, Direktoren, Eltern, Schülern und Sozialpartnern getroffen, um mit ihnen die Inhalte der Reform und deren Umsetzung zu diskutieren", so Durnwalder. Kasslatter Mur habe dabei auch viel Kritik einstecken müssen, aber: "Es ist nicht möglich, im Rahmen einer Reform alle zufrieden zu stellen, wir haben uns aber Mühe gegeben, eine bestmögliche Lösung zu finden", so der Landeshauptmann, der auch darauf verwies, dass beide obligatorischen Gutachten zur Reform, jenes des Rats der Gemeinden sowie jenes des Landesschulrats, positiv ausgefallen seien.

Was die einzelnen Säulen der künftigen Oberstufe betrifft, so erläuterte Durnwalder heute eine nach der anderen und betonte zuallererst, dass sich in den Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft grundsätzlich nichts ändere. "An diesen Schulen ist die Verbindung von Schule und Beratung so eng, dass sie vorerst nicht angetastet wird", so der Landeshauptmann.

Was die Berufsbildung angeht, so wies Durnwalder auf die bis zuletzt offenen Entscheidungen hin. So habe die Landesregierung heute entschieden, die peripheren Grundlehrgänge in Neumarkt, Sarnthein und Sterzing zu erhalten, während in Bruneck eine Berufsfachschule für das Bauwesen eingerichtet und in Brixen die erste Klasse für Schönheitspflege aufrecht erhalten werde. Ein Nein der Landesregierung gab's dagegen für die Einrichtung einer zweiten Klasse für Schönheitspflege und eines vierten Spezialisierungsjahrs für Küchenmanagement in Brixen, eines vierten Spezialisierungsjahrs für Gebäudeinfrastruktur in Bozen sowie für die Berufsfachschulen für Frisöre (Bozen) sowie Heizung und Klimatechnik (Meran).

Was die Gymnasien sowie die Fachoberschulen betrifft, so wies der Landeshauptmann darauf hin, dass man der Schaffung von vier Musik-Schwerpunkten in Bozen, Meran, Brixen und Bruneck ebenso zugestimmt habe, wie der Beibehaltung des klassischen Gymnasiums in Bozen. "Allerdings nur, wenn mindestens zwanzig Einschreibungen da sind", so Durnwalder. In Meran würden auch ein Kunstgymnasium sowie eine Fachoberschule mit Fachrichtung Bauwesen eingerichtet, wie von zahlreichen Seiten gefordert. In Bruneck schließlich - auch dies einer der Knackpunkte bisher - werde ein Kunstgymnasium eingerichtet, das Realgymnasium müsse künftig auf die Fachrichtung Kunst verzichten, so der Landeshauptmann. "Insgesamt wird es demnach künftig 22 statt der bisherigen 25 deutschsprachigen Oberschuldirektionen geben", so Durnwalder. Aufgelöst würden die Direktionen der Lehranstalt für Wirtschaft und Tourismus "Peter Mitterhofer" sowie des Humanistischen Gymnasiums "Beda Weber" in Meran und des Humanistischen Gymnasiums "Nikolaus Cusanus" in Bruneck. 

Neben der Schul- und Direktionsverteilung ging's heute in der Landesregierung auch um die Verabschiedung der Rahmenrichtlinien, die unter anderem die Fächertafeln und Jahresstunden festlegen. Demnach werden an den deutschsprachigen Gymnasien künftig jährlich 4903 Stunden unterrichtet, an italienischen 4970, an ladinischen 5102 Stunden. An den Fachoberschulen sind es 5003 (deutsch), 5109 (italienisch) sowie 5106 Stunden (ladinisch). "Der Unterschied ergibt sich daraus, dass an den deutschen Schulen in den ersten Klassen die Wochenstundenzahl um eine geringer ist, weil zahlreiche Schüler von außen an die Schulen pendeln und deshalb ohnehin bereits unter Zeitdruck stehen", so Durnwalder. Die ladinischen Mehrstunden ergäben sich wiederum aus den obligatorischen zwei Stunden Ladinisch-Unterricht wöchentlich (bisher war es eine Stunde).

"Alles in allem haben wir die Oberschulen im Land von über 30 auf 25 reduziert, die einzelnen Schulangebote von 76 auf 67", so das Fazit des Landeshauptmanns heute im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung.

chr

Beschlüsse der Landesregierung vom 13.12.2010

Landeshauptmann Durnwalder zur Oberstufen-Reform