Aktuelles

Nein zur Immersion, ja zum Ausbau des Zweitsprach-Unterrichts

Wie man künftig den Deutschunterricht an italienischen Schulen im Land verbessern möchte, hat Landesrat Christian Tommasini heute (17. Jänner) der Landesregierung vorgestellt. Dabei wurde erneut darauf verwiesen, dass an einen Immersions-Unterricht nicht gedacht werde, sehr wohl aber an einen Ausbau des Deutschunterrichts und die Anwendung neuer Methodiken.

CLIL nennt sich das System, das verstärkt an italienischen Schulen eingesetzt werden soll. Das Kürzel steht für "content and language integrated learning", ein System, das vorsieht, im Sprachunterricht auch sprachferne Themen zu behandeln. "Wir haben die Möglichkeit, die Stunden für den Zweitsprach-Unterricht um bis zu 50 Prozent zu erhöhen und im Unterricht selbst auch Geschichte-, Mathematik- oder Geographie-Themen zur Sprache zu bringen", so Tommasini, der allerdings betont, dass die Bewertung des Könnens in diesen Fächern einzig und allein dem Fachlehrer zustehe und der Sprachlehrer lediglich die sprachlichen Fähigkeiten zu bewerten habe.

CLIL sei kein Immersions- und auch kein gemischtsprachiger Unterricht, sondern der Versuch, mit neuen, ausgebauten Möglichkeiten den Zweitsprach-Unterricht zu verbessern. "Dass dies klappt, haben unsere Schulversuche schon gezeigt", so der Landesrat, der nach wie vor am Ziel festhält, aktive, zweisprachige Bürger zu formen, die allesamt die gleichen Chancen haben müssten, an der Entwicklung des Landes teilzuhaben. "Auch deshalb ist eine Verbesserung des Zweitsprach-Unterrichts notwendig", erklärt Tommasini.

Der Vorteil des neuen Systems liege darin, dass die Schüler die Möglichkeit hätten, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, indem sie Deutsch in anderen Zusammenhängen als dem reinen Sprachunterricht einsetzten. "So wird eine Sprache auch gleich viel interessanter", so der Landesrat. Selbiges gelte für außerschulische Tätigkeiten, in denen Deutsch gelernt werden könne, aber auch für den Austausch mit den deutschen Schulen. "Mit diesen Schritten kommen die Schüler weit stärker mit dem Deutschen in Kontakt als bisher, und zwar ohne dass das muttersprachliche Prinzip des Unterrichts in Frage gestellt würde", so Tommasini.

chr