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Ladinische Schule Thema bei Forschungstagung in Chur

LPA - Der ladinischen Schule wurde bei einer internationalen Forschungstagung in Graubünden große Aufmerksamkeit gewidmet. Über den Schulalltag und über die an den Schulen der ladinischen Täler durchgeführten Untersuchungen berichteten Schulamtsleiter Roland Verra und Sprachforscherin Rita Francheschini im Rahmen der Tagung "Mehrsprachigkeit macht Schule" an der Pädagogischen Hochschule Chur.

Rita Franceschini von der Freien Universität Bozen stellte ihr Hauptreferat unter den Titel "Schule und Gesellschaft. Nutzen und Risiken mehrsprachig geführter Schulen". Sie berichtete über die Sprachanalysen, die an ladinischen Grund- und Mittelschulen in den vergangenen zwei Jahren durchgeführt worden sind und laut derer die ladinische Schule als Modell gelungener Mehrsprachigkeit zu werten ist. Ladinische Schüler und Schülerinnen erzielen demnach annähernd gleiche Ergebnisse im schriftlichen Bereich in den Sprachen Deutsch und Italienisch wie ihre Altersgenossen der entsprechenden Muttersprache.

Im Rahmen der Tagung wurden verschiedene mehrsprachige Schulmodelle in der Schweiz und im übrigen Europa miteinander verglichen, wobei der ladinische Schulamtsleiter Roland Verra die drei Schulmodelle Südtirols vorstellte und neue Entwicklungen im Mehrsprachenunterricht aufzeigte.

Der internationale Vergleich ergab eine Vielfalt von Ansätzen und Lösungen in der Mehrsprachendidaktik, darunter verschiedene Unterrichtsformen in der Zweitsprache, integrierende Mehrsprachendidaktik, CLIL-Ansätze usw. "Für die ladinische Schule bot die Tagung zudem die Möglichkeit, die Kontakte mit der Pädagogischen Hochschule Chur weiter auszubauen", so Schulamtsleiter Verra. Bereits jetzt wird ein Austausch von Pädagogikstudierenden gepflegt, gleichzeitig besteht ein grenzüberschreitendes Forum zum Vergleich mehrsprachiger Erfahrungen und Didaktik.

jw