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Neues Zentrum für Regionalgeschichte an der Uni Bozen vorgestellt
LPA - An der Freien Universität Bozen wird mit Unterstützung des Landes Südtirol ein Zentrum für Regionalgeschichte eingerichtet. "Damit lösen wir unser Versprechen ein, zum Gedenkjahr 2009 etwas Bleibendes zu schaffen", betonte bei der heutigen (18. Februar) Vorstellung im Bozner Palais Widmann LH Luis Durnwalder. Auftrag des Zentrums sei es, Forschung und Vermittlung für alle drei Sprachgruppen zu betreiben, so LRin Sabina Kasslatter Mur.
Die Geschichtsforschung in Südtirol wird ab dem Jahr 2012 auf eine neue Ebene gehoben. Mit Beginn des kommenden Jahres wird an der Freien Universität Bozen ein Zentrum für Regionalgeschichte seine Tätigkeit aufnehmen. Unter der Leitung eines habilitierten Geschichtswissenschaftlers werden drei wissenschaftliche Mitarbeitende in Zusammenarbeit mit den Geschichte-Instituten der Universitäten von Innsbruck und Trient vor allem im Bereich der Zeitgeschichte forschen. Dabei werden die drei Themenblöcke Regionalgeschichte, Grenzregionen und die Großregion Alpenraum die inhaltlichen Schwerpunkte bilden.
Landeshauptmann Luis Durnwalder, die Landesrätin für Bildung und Kultur, Sabina Kasslatter Mur, Ressortdirektorin Karin Dalla Torre und die Leiterin des Südtiroler Landesarchivs, Christine Roilo, stellten das zu errichtende Zentrum für Regionalgeschichte heute gemeinsam mit dem Präsidenten der Freien Universität Bozen, Konrad Bergmeister, Vize-Präsident Pietro Borgo und dem Vorsitzenden des Vereins "Geschichte und Region", Andrea Bonoldi, vor.
Die allgemeinen Kenntnisse der über die Jahrhunderte hinweg sehr bewegten Geschichte Südtirols seien leider oft lückenhaft, die Interpretation der Geschichte liefen auseinander und die Schwerpunkte würden nach Sprachgruppen unterschiedlich gesetzt, bedauerte Landeshauptmann Durnwalder. Für Bildungs- und Kulturlandesrätin Kasslatter Mur lassen die geringen Geschichtskenntnisse es zu, dass öffentliche Meinung manipuliert werde.
Um historische Forschung auf wissenschaftlicher Ebene in Südtirol für alle drei Sprachgruppen zu ermöglichen und dabei auch die unterschiedlichen Forschungstraditionen fruchtbringend zusammenzuführen, habe die Landesregierung im Gedenkjahr 2009 die Einrichtung eines Forschungszentrums für Regionalgeschichte versprochen und nun wesentliche Schritte zur Umsetzung des Vorhabens gesetzt, so LH Durnwalder und LRin Kasslatter Mur. Dazu zählen die Erarbeitung des Konzepts unter der Federführung des Südtiroler Landesarchivs und in Zusammenarbeit mit dem Verein Geschichte und Region und die Finanzierung des Vorhabens. "Zusätzlich zu den Personalkosten werden wir jährlich 100.000 Euro für die Forschungsarbeit beisteuern", so die Landesrätin, die sich allerdings auch erwartet, dass das Zentrum sich Zugang zu Forschungsförderungsfonds verschafft.
Die Entscheidung über die Ansiedlung des Zentrum für Regionalgeschichte als Fachbereich an der Freien Universität Bozen fiel im vergangenen Jahr. Uni-Verwaltungsratspräsident Konrad Bergmeister sieht darin einen Schritt zum Ausbau der Forschung, erhofft sich die Erarbeitung von Wissen durch Diplomanden. Sein Stellvertreter Pietro Borgo verwies auf das geplante und allgemein zugängliche Studium generale, mit dem die Universität ihre Verankerung in der Bevölkerung auch mit Hilfe des Regionalgeschichte-Zentrums stärken wolle. Von einem mutigen Schritt und der Erfüllung eines langgehegten Anliegens sprach schließlich der Vorsitzende des Vereins "Geschichte und Region", Andrea Bonoldi.
Vom Zentrum für Regionalgeschichte erwartet sich die Landesregierung eine Professionalisierung und Internationalisierung der Geschichtsforschung in Südtirol. "Die gezielte Vermittlungsarbeit soll die Anliegen der Autonomie fördern und die Voraussetzungen für ein friedliches und verantwortungsbewusstes Zusammenleben in Südtirol schaffen", so Landesrätin Kasslatter Mur.
jw
Neues Zentrum für Regionalgeschichte an der Uni Bozen
Landesrätin Kasslatter Mur über die Ziele der Initiative
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Landeshauptmann Durnwalder über die Bedeutung des Projekts
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