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Kulturhauptstadt 2019: Operative Phase in Bozen gestartet

Die Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2019 nimmt konkrete Formen an. Heute (24. Februar) haben die sechs Partnerländer, die die Bewerbung gemeinsam vorantreiben, in Bozen das Bewerbungskomitee aus der Taufe gehoben und damit den Startschuss zur operativen Phase der Bewerbung gegeben.

Breiter Rückhalt: Gut besucht war heute die Veranstaltung zur Unterzeichnung der Kulturhauptstadt-Bewerbung (Foto: Pertl)

Südtirol, das Trentino, die Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien sowie Provinz und Stadt Venedig sind bereits am 1. Dezember überein gekommen, sich um den Titel einer Europäischen Kulturhauptstadt zu bewerben. Während vor zwei Monaten demnach der politische Wille zur Bewerbung bekundet worden war, ist diese heute im Museion in Bozen konkret angegangen worden, und zwar mit der Unterzeichnung des Gründungsakts des Bewerbungskomitees, in dem institutionelle Vertreter der sechs Partnerländer sitzen, über das Voranschreiten der Bewerbung wachen und die wichtigsten Entscheidungen treffen werden.

Für die handfeste Arbeit an der Bewerbung ist zudem - als operativer Arm - ein aus je drei Vertretern der einzelnen Länder bestehendes Führungskomitee vorgesehen. Dazu kommen ein wissenschaftliches Gremium sowie das Promotorenkomitee, das die Bewerbung auf eine möglichst breite gesellschaftliche Basis stellen soll, finden darin doch Vertreter von öffentlichen und privaten Einrichtungen, von Schulen und Universitäten, Forschungseinrichtungen und Sozialpartnern Platz.

Dass der Rückhalt für die Kandidatur bereits jetzt ein breiter ist, konnte man heute im Museion erkennen. Neben Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Tommasini und den politischen Vertretern der anderen Partnerländer haben dort auch renommierte Künstler wie Franco D'Andrea und Aaron Demetz, Extrembergsteiger und Museumsmacher Reinhold Messner, Geh-Olympiasieger Alex Schwazer oder der Architekt und Designer Matteo Thun die Chance unterstrichen, die diese Bewerbung mit sich bringe. "Über die Investition in die Kultur wollen wir unsere Gesellschaft voranbringen und die kulturelle Teilhabe ankurbeln, um so für die Steigerung von Wohlbefinden und Wohlstand zu sorgen", erklärte etwa Tommasini. 

Die Chance, Europäische Kulturhauptstadt zu werden, bietet sich 2019, wenn Italien die Hauptstadt stellen wird. Vergeben wird der Titel Jahr für Jahr von der EU, um den Kulturen im vereinten Europa die nötige Sichtbarkeit zu verleihen. Auf die Waagschale legen die sechs Partnerländer nicht weniger als sieben Millionen Einwohner, mit der Stadt Venedig und dem Weltnaturerbe Dolomiten attraktive Zugpferde und nicht zuletzt die Besonderheit eines mehrsprachigen Gebiets wie Südtirol. Bereits innerhalb 2012 muss das Bewerbungs-Dossier vorgelegt werden, 2013 trifft die EU die Entscheidung zur Vergabe des Titels im Jahr 2019. Sollte es eine Zusage geben, wird ein ganzes Jahr hindurch ein dichtes Kulturprogramm geboten, aus dem auch dauerhafte Kooperationen entstehen sollen. Zudem soll der Titel auch einen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich bringen: durch die Förderung der Innovation, das Anziehen neuer Investitionen und nicht zuletzt den Kulturtourismus. 

Der Gründungsakt des Bewerbungskomitees ist heute von Landeshauptmann-Stellvertreter Tommasini sowie von Marino Zorzato (Vizepräsident der Region Venetien) und den Referenten Elio De Anna (Friaul-Julisch Venetien), Lia Giovanazzi Beltrami (Trentino), Pier Francesco Ghetti (Stadt Venedig) und Raffaele Speranzon (Provinz Venedig) unterzeichnet worden. Das so gegründete Bewerbungskomitee kann sich auch gleich mit namhaften Gegnern messen, bewerben sich doch auch Siena, Matera, Turin, Assisi-Perugia, Palermo und Ravenna um den Titel einer Kulturhauptstadt.

chr

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Landesrat Tommasini zur Bedeutung der Kandidatur