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NS-Gräberfeld in Hall: Ausgrabungen beginnen – Erste Ergebnisse am 30. März

LPA- Eine neunköpfige Expertenkommission, in der auch Landesarchivarin Christine Roilo vertreten ist, soll die Geschichte des NS-Gräberfeldes auf dem Gelände der Psychiatrie des Landeskrankenhauses Hall lückenlos aufklären. Parallel dazu haben die Tiroler Landeskrankenanstalten (TILAK) ein Projektteam für die Grabung, die Bergung und Untersuchung vor Ort aufgestellt. Übermorgen Mittwoch, 16. März beginnen die Grabungsarbeiten, erste Ergebnisse sollen am 30. März bekannt gegeben werden.

Heute beginnt die Baustelleneinrichtung für die Ausgrabung auf dem alten Anstaltsfriedhof der Psychiatrie Hall. Zwischen 1942 und 1945 sind auf diesem Friedhof 220 Personen bestattet worden. Ersten Hinweisen zufolge könnten Opfer eines NS-Euthanasieprogramms darunter sein. Nachdem wahrscheinlich auch Südtiroler unter den Leichen sind, hat das Land Südtirol großes Interesse daran, die Geschichte des Gräberfeldes lückenlos aufzuarbeiten und hat deshalb Landesarchivarin Christine Roilo in die unabhängige Expertenkommission zur Erforschung des Gräberfeldes entsandt. Neben der Kommission wurde von der TILAK ein Projektteam für die Bergung und Untersuchung vor Ort eingerichtet. Das Forschungsprojekt wird in die Arbeiten der Kommission integriert und bildet die wesentliche Grundlage für die wissenschaftliche Untersuchung und Beurteilung der Kommission.

Die Ausgrabung selbst beginnt übermorgen Mittwoch, 16. März. Zum Start der Ausgrabung um 10 Uhr beim alten Anstaltsfriedhof der Psychiatrie Hall in Tirol sind die Medien eingeladen, dabei zu sein. Alexander Zanesco, wissenschaftlicher Leiter der Ausgrabung und Mitglied der Expertenkommission, wird grundlegende Informationen zum Ablauf der Ausgrabung geben. Bei diesem Termin werden noch keinerlei Erkenntnisse über den Friedhof vorliegen. Da mit der Ausgrabung an diesem Tag begonnen wird, werden auch noch keine Gräber zu sehen sein.

Erste Ergebnisse werden frühestens zwei Wochen nach Grabungsbeginn vorliegen. Deshalb wird für den Mittwoch, 30. März um 10 Uhr im Seminarraum 1 des UMIT (Eduard Wallnöfer-Zentrum 1, Hall in Tirol) ein weiterer Medientermin einberufen.

Da aus wissenschaftlichen Gründen zu keinem Zeitpunkt der Ausgrabungen ein Betreten des Areals möglich ist, werden die Verantwortlichen für die Grabung den Medien Film- und Fotomaterial zur Verfügung stellen. Zwischen dem 17. und 30. März gibt es keine Möglichkeit für Interviews jeglicher Art, da das wissenschaftliche Team intensiv mit den Ausgrabungsarbeiten beschäftigt sein wird, um möglichst früh erste Erkenntnisse zur Verfügung zu haben.

mpi