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Erste sechs Mobilitätsstipendien an Forschende vergeben

LPA - Um die Forschungskompetenzen in Südtirol zu stärken und über die Landesgrenzen hinaus zu vernetzen, hat das Land Südtirol im vergangenen Jahr erstmals einen Wettbewerb zur Förderung der Mobilität von Forschenden ausgeschrieben. Heute (22. März) stellte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur die sechs Wettbewerbsgewinner vor.

LRin Kasslatter Mur mit den sechs Stipendiaten

Die ersten Stipendiaten sind der Informatiker Nikolaus Augsten, die Politikwissenschaftlerin Ekaterina Domorenok, die Biologin Gea Guerriero, der Forst- und Umweltwissenschaftler Luca Mao, der Chemiker Sigurður Smarason und die Entwicklungspsychologin Livia Taverna.

Vier der Forschenden, die alle ein Forschungsdoktorat in der Tasche haben und Forschungserfahrung mitbringen, sind an Forschungseinrichtungen in Südtirol tätig oder werden es in den kommenden Monaten sein: Die russische Politikwissenschaftlerin Domorenok von der Fakultät für Politikwissenschaften der Uni Padua befasst sich am Institut für Föderalismus- und Regionalismusforschung der Eurac mit dem Thema Verwaltung und Schutz des Wassers im italienischen Alpenraum. Die Mikrobiologin Guerriero vom Stockholmer Institut of Technology untersucht im Forschungszentrum Laimburg das Bakterium „Candidatus Phytoplasma mali“, das für den Feuerbrand verantwortlich ist. Die Sedimentbewegungen in Bergwasserläufen, deren Messung und die Risikobewertung sind Forschungsgebiet des Bodenschutzfachmanns Mao, der den besonderen Fokus auf die Bäche Strimm und Saldur im Vinschgau legt. Sein Projekt setzt der an der Universität von Hull in England tätige Forscher an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Universität Bozen um. Am Institut für genetische Medizin der Eurac ist hingegen der Isländer Smarason im Einsatz, der die molekularen Veränderungen als Krankheitsursache untersucht.

Neben diesen vier Forschenden, die nach Südtirol kommen, erhalten auch zwei an Südtirols Forschungseinrichtungen tätige Forschende Stipendien für Projektaufenthalte im Ausland. Es sind dies der Meraner Informatiker Nikolaus Augsten von der Freien Universität Bozen, der in den vergangenen sechs Monaten zusammen mit Astrophysikern des Max Planck Instituts in München Stammbäume von Galaxien auf Ähnlichkeiten untersucht hat, und die Psychologin Taverna, ebenfalls von der Uni Bozen, die ab kommendem September in Maryland die neuronalen Grundlagen des so genannten Mutterinstinkts untersuchen wird.

„Der Wert eines Aufenthaltes im Ausland kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, betonte Landesrätin Kasslatter Mur bei der heutigen Vorstellung der Stipendiaten, „Auslandsaufenthalte ermöglichen es jungen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, neue Kontakte zu knüpfen und neue Kenntnisse mit anderen Forschenden auszutauschen. Dadurch können sich neue wissenschaftliche Ansätze eröffnen und Einblick in neue Techniken, Verfahren und Methoden gewonnen werden.“

Der Direktor der Landesabteilung Bildungsförderung, Universität und Forschung, Günther Andergassen, verwies darauf, dass derzeit die zweite Wettbewerbsausschreibung laufe, in deren Rahmen noch bis zum 31. März 2011 um Stipendien für die Mobilität der Forschenden angesucht werden könne. Die Stipendien belaufen sich auf knapp 40.000 Euro für Forschende aus Südtirol, die im Ausland forschen, und 56.400 bis 64.800 Euro - je nach Forschungserfahrung - für Forschende, die nach Südtirol kommen. "Ausschlaggebend bei der Projektbewertung sind Originalität, Qualität und Aktualität", so Abteilungsdirektor Andergassen.

jw

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