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Naturmuseum: Drei neue Publikationen vorgestellt

LPA - Die Jubiläumsausgabe zum zehnjährigen Bestehen der weltweit verbreiteten wissenschaftlichen Zeitschrift „Gredleriana“, Band 7 der „Geo.Alp“ sowie das druckfrische Buch „Die Farnpflanzen Südtirols“ aus der Reihe der Veröffentlichungen des Naturmuseums wurden heute, 23. März 2011, in Bozen vorgestellt. „Unsere Publikationen dienen als Medium, um im Bereich Naturwissenschaft mit der ganzen Welt zu kommunizieren“, unterstrich Museumsdirektor Vito Zingerle.

Wilhalm, Schatz, Zingerle und Baumgarten mit den neuen Publikationen (FOTO:LPA/Pertl)

Alle drei Publikationen seien in der Vorbereitung sehr aufwendig gewesen, sagte Zingerle. „Wir tauschen unsere Publikationen mit rund 400 Partnern in der ganzen Welt aus - auf diesem Weg werden unzählige Universitäten und Institute rund um den Globus mit den neuesten Forschungsergebnissen aus Südtirol versorg“, hob der Museumsdirektor hervor.

Die „Gredleriana“ wurde 2001 zur Publikation von Ergebnissen aus der naturwissenschaftlichen Forschung in Südtirol aus den Fachbereichen Botanik, Zoologie und Ökologie ins Leben gerufen, vor allem um die Artenvielfalt Südtirols zu erfassen. „Im nun vorliegenden 10. Band der Gredleriana sind wieder ein sehr breites Spektrum an Themen mit zahlreichen Neumeldungen für die Südtiroler Flora und Fauna enthalten“, sagte Schriftleiter Heinrich Schatz, der Dozent an der Universität Innsbruck ist. Von den 13 Originalbeiträgen haben fünf botanische bzw. botanisch-ökologische und acht zoologische Untersuchungen zum Inhalt. Am Beginn steht ein Beitrag zu den Grünlandgesellschaften in Tirol und Südtirol. Beleuchtet werden zudem die historische Bedeutung und die Geschichte der Kulturpflanzen Erbse, Ackerbohne und Wasserrübe im Alpenraum und der Einfluss des Saatguthandels im 19. Jahrhundert auf die Sortenwahl. Weitere Beiträge befassen mit den Verbreitungen von Gefäßpflanzen in Südtirol und von heimischen Orchideenarten. Neue Daten der geschützten Windelschnecken werden ebenso präsentiert, wie eine Pilotstudie über die Spinnenfauna von Agrarstandorten im oberen Eisacktal und Pustertal. Außerdem gibt es einen Beitrag über Gallmückenfunde in Südtirol. Die Rubrik „Streiflichter“ enthält die Ergebnisse des „GEO-Tages der Artenvielfalt 2009“ im Tauferer Tal.

„Insgesamt füllen die zehn bisherigen Bände der ´Gredleriana` 4400 Seiten und enthalten 194 Beiträge; dazu kommen 87 Einzelbeiträge zu den Ergebnissen der „GEO-Tage der Artenvielfalt“, sodass bisher insgesamt 287 Publikationen in der ´Gredleriana` erschienen sind“, erläuterte Schatz.

Insgesamt haben 160 Autorinnen und Autoren in der Gredleriana publiziert. Der Name „Gredleriana“ wurde als Hommage an den bedeutenden Südtiroler Naturforscher Pater Vinzenz Maria Gredler (1823-1912) gewählt. „Alle Artikel der aktuellen Gredleriana sind nun auch auf der Webseite des Naturmuseums in voller Länge einsehbar“, unterstrich Museumsdirektor Zingerle.

Benno Baumgarten vom Redaktionskomitee präsentierte die siebte Ausgabe der Zeitschrift „Geo.Alp“ in der sich zwei lokal angesiedelte Arbeiten finden: eine über Gesteine im Umfeld von Gufidaun und eine über einen historisch recht bekannten Wolframbergbau bei Predazzo. Weiters gibt es in der Zeitschrift die Kurzfassungen der Referate einer Tagung in Obergurgl über das aktuelle Thema Permafrost und auch Rezensionen wichtiger Fachbücher. „´Geo.Alp` ist eine überregionale Zeitschrift, in der die Ergebnisse geologischer Forschungen in Südtirol und im Alpenraum publiziert werden, die in den großen Zeitschriften nicht Platz finden, für das Land aber von großem Interesse sind“, erklärte Baumgarten. Sie wurde 2004 vom Naturmuseum Südtirol, zusammen mit dem Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Innsbruck, konzipiert. Im Mittelpunkt der einmal jährlich erscheinenden Fachzeitschrift stehen Themen zur allgemeinen Geologie, Mineralogie, Paläontologie, Tektonik, Geophysik, Lagerstättengeologie sowie historische Aspekte der geologischen Alpenforschung.

Aus der Reihe „Veröffentlichungen des Naturmuseums“ wurde außerdem das Buch „Die Farnpflanzen Südtirols“ vorgestellt. Die Autoren Reinhold Beck und Thomas Wilhalm bieten mit dieser Publikation die bislang umfassendste Darstellung der Farne und Farnverwandten in Südtirol. Grundlage bilden aktuelle Daten aus mehr als zehn Jahren intensiver Bestandsaufnahme sowie historische Angaben aus einem Zeitraum von über 150 Jahren. „Enthalten sind steckbriefartigen Informationen zu den Merkmalen der Pflanzen versehen mit Bildern, sodass das Buch für jeden interessierten Laien gut lesbar ist“, sagte Wilhalm. Behandelt werden laut Wilhalm rund 90 in Südtirol nachgewiesene Arten und Unterarten von Farnpflanzen sowie Hybride.

Alle drei Publikationen können im Museumsshop des Naturmuseums, Bindergasse 1, in Bozen erworben werden. Die „Gredleriana“ und die „Geo.Alp“ kann man auch abonnieren.

SAN

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