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Neues Buch über die Geschichte der Ladiner vorgestellt

LPA - Auf 760 Seiten gibt ein neu erschienenes italienisches Buch zur Geschichte der Dolomitenladiner einen umfassenden Überblick über die Geschichte und Kultur der Ladiner rund um den Sellastock. Im Beisein von Landeshauptmann Luis Durnwalder und Ladinerlandesrat Florian Mussner hat der Autor Werner Pescosta das vom Land mitfinanzierte Buch heute, 24. März, in Bozen vorgestellt. Es solle die Geschichte der Ladiner nicht nur den Ladiner selbst, sondern allen Südtirolern vermitteln, so Durnwalder und Mussner.

Bei der Vorstellung des neuen Buches der Geschichte der Ladiner: Werner Pescosta, LR Florian Mussner, LH Luis Durnwalder, Albert Videsott und Leander Moroder (FOTO:LPA/Pertl)

Als kleine Gruppe von Menschen hätten die Ladiner ihre Kultur und Sprache über Jahrhunderte zu bewahren verstanden und durch das Buch können die Identität der Ladiner auch den Nicht-Ladinern bekannt gemacht werden, sagt der Direktor des ladinischen Kulturinstituts Micurà de Rü Albert Videsott bei der Buchvorstellung.

Im Werk von Pescosta seien Entwicklungen und politische Geschehnisse in den ladinischen Tälern nachgezeichnet und das Buch helfe, die ladinische Geschichte weiterzuvermitteln, unterstrich auch Leander Moroder, der Präsident des des ladinischen Kulturinstituts, das das Buch herausgegeben hat.

Landeshauptmann Durnwalder hob hervor, dass die Politik die Rahmenbedingungen schaffen müsse, damit die ladinische Kultur gelebt und weiterentwickelt werde und die Identität der Ladiner erhalten bleibe und dazu leiste das neue Buch einen Beitrag. „Wir wollen die ladinische Kultur und Minderheit erhalten und sehen uns als deutschsprachige Minderheit im gleichen Land als wichtige Partner der Ladiner“, betonte Durnwalder. Die Ladiner seien nicht nur ein Reichtum für das Land Südtirol, sondern für ganz Europa, so der Landeshauptmann.

Durch die im Buch vermittelten Informationen über die Geschichte der Ladiner, werde vieles über die Kultur und Art der Ladiner klarer, meinte Ladinerlandesrat Mussner. „Gerade die Geschichte hat für eine Minderheit eine fundamentale Bedeutung, denn nur wer die Geschichte kennt, kann die Zukunft angemessen gestalten“, unterstrich Mussner.

Sowohl Mussner als auch Durnwalder verwiesen darauf, dass das Buch nicht nur den Ladinern selbst die Geschichte der Dolomitenladiner näher bringen solle, sondern auch den anderen Sprachgruppen in Südtirol und in anderen Ländern.

„Vor allem durch viele Bilder, die oft aussagekräftiger sind als Worte, ebenso wie historische Dokumente und Karten soll das Buch die Entwicklungen der Dolomitenladiner Urgeschichte bis heute verdeutlichen“, erklärte der Buchautor Pescosta. Nicht fehlen durften laut Pescosta Statistiken, Beschreibungen des ladinischen Gebiets, eine Personen-, Orte- und Stichwortverzeichnis sowie Quellenangaben.

Das bunt bebilderte Buch, das einen 360-Grad-Blick über die Geschichte und Kultur der Ladiner in den fünf ladinischen Tälern Gadertal, Gröden, Fassatal und Livinalongo mit Colle Santa Lucia und Cortina d´Ampezzo von der Urgeschichte bis heute gibt wurde vom ladinischen Kulturinstituts Micurà de Rü herausgegeben und kann dort und in Buchhandlungen für 60 Euro erworben werden. Es entstand mit der finanziellen Unterstützung des Landes und der Region Trentino Südtirol.

Am 25. März wird das Buch um 20 Uhr in der Cësa Jan Batista Runcher in Abtei vorgestellt und am 2. April um 18 Uhr im Gemeindehaus von Cortina d´Ampezzo.

SAN

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