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Sattes Plus für Gymnasien, kleineres für Fachober- und Berufsschulen

Die Gymnasien im Trend, die Fachoberschulen gut angenommen und auch die Berufsschulen mit einem Plus: Dieses erste Fazit lässt sich aus den Daten zu den Einschreibungen in die ersten Klassen der neuen Oberstufe ziehen, die am 31. März abgeschlossen worden ist. Aus den Zahlen wird auch klar: Es gibt noch Berührungsängste mit der neuen Berufsfachschule für Pflege und Soziales.

Das kommende Schuljahr 2011/12 ist das erste, in dem die Reform der Oberstufe umgesetzt wird. Entsprechend groß war die Spannung, mit der die Einschreibezahlen in die erste Klasse der neuen Oberstufe erwartet worden ist. Nun liegen erste Daten vor, die in den Bildungsressorts des Landes ausgewertet werden, und erste Trends werden erkennbar. So fällt bei den deutschen Oberschulen auf, dass die Gymnasien ein sattes Plus zu verzeichnen haben. In Zahlen heißt dies: 321 Erstklässler mehr als noch im laufenden Schuljahr. Ein Plus gibt's auch bei den Fachoberschulen, die mit 161 zusätzlichen Schülern rechnen können, und den Schulen der Berufsbildung, die einen Zuwachs von 40 Schülern verzeichnen (derzeit allerdings noch ohne Lehrlinge, die erst im Laufe des Jahres dazu kommen).

Insgesamt steigt die Anzahl der Erstklässler in der gesamten Oberstufe allerdings nicht um die Summe der genannten Zuwächse, sondern "nur" um 122 Schüler. Dies, weil sich die Mittelschulabgänger, die sich in den vergangenen Jahren noch für eine Lehranstalt entschieden hatten (die es in dieser Form nach der Reform nicht mehr gibt), in diesem Jahr erstmals auf die verbleibenden drei Oberstufen-Säulen verteilt und deren Einschreibezahlen, nicht aber die Gesamtzahl der Schüler nach oben gedrückt haben.

"Im Allgemeinen lässt sich aus den Daten ersehen, dass in der Oberstufe immer noch geburtenstarke Jahrgänge einschulen, es lässt sich aber auch ersehen, dass die Familien offensichtlich sehr großen Wert auf eine gute Bildung und Ausbildung ihrer Kinder legen", so Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur, die die Daten nun genauer studieren und Einzelheiten herausarbeiten wird. "Wichtig ist, die Schülerströme zu analysieren, um zu erkennen, welche Schultypen begehrter und welche weniger begehrt sind und ob alle Fachrichtungen die Kriterien zur Klassenbildung erfüllen", so die Landesrätin. Die Reform sieht vor, dass es mindestens 20 Einschreibungen für die Errichtung einer Fachrichtung geben muss.

Auch Bildungs-Ressortleiter Peter Höllrigl zieht bereits erste Schlüsse aus den vorliegenden Daten: "Vor allem das neue Angebot an Schultypen und Fachrichtungen wird teilweise noch etwas zögerlich angenommen", so Höllrigl. Auf "vorsichtige Skepsis" bei den Jugendlichen stießen etwa das Sozialwissenschaftliche Gymnasium mit Schwerpunkt Volkswirtschaft, das Realgymnasium mit Schwerpunkt angewandte Naturwissenschaften oder die Fachoberschule für Transport und Logistik, erklärt der Ressortleiter. Ähnliches gelte für die neue Berufsfachschule für Pflege und Soziales. "Wir werden uns die nötige Zeit und Ruhe nehmen, die Einschreibedaten zu analysieren, und daraus Schlüsse ziehen", so Höllrigl.

chr