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Zehn Jahre Ladinische Abteilung an der Freien Universität Bozen

LPA - Eine Tagung befasst sich heute (6. April) anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Ladinischen Abteilung an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen mit Rückblick, Bedarfserhebung und Zukunftsperspektiven. "Wir müssen", unterstrich der zuständige Landesrat Florian Mussner bei der Eröffnung, "die Eigenheiten des Ladinischen weiterhin pflegen, ohne Mühen zu scheuen."

Landesrat Mussner bei der Eröffnung der Tagung am Brixner Sitz der Freien Universität Bozen.

Dafür, erklärte Landesrat Mussner, sichere die Landesverwaltung die finanzielle Unterstützung zu. "Die Freude am Ladinischen," hob er hervor, "soll aus und mit Überzeugung weitergegeben werden." Das Ladinische, führte er aus, sei eine "kleine Sprache", aber nur, was die zahlenmäßig geringe Anzahl der sie Sprechenden betreffe. 1800 Studenten aus 61 Nationen studieren an der Freien Universität Bozen, darunter 66 Studentinnen und Studenten ladinischer Muttersprache.

Die Errichtung der Ladinischen Abteilung an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen vor zehn Jahren brachte einen Qualitätssprung in der Ausbildung der ladinischen Lehrpersonen und Kindergärtnerinnen mit sich. Denn erst die universitäre Ausbildung ermöglichte einen auf die Bedürfnisse des mehrsprachigen ladinischen Schulsystems zugeschnittenen Bildungsweg: Die Ausbildung der Grundschullehrpersonen an der Fakultät für Bildungswissenschaften spiegelt das paritätische ladinische Schulsystem wider, da die Studierenden eine paritätische Ausbildung in Deutsch und Italienisch absolvieren und zudem eine Ausbildung in ladinischer Sprache und Kultur erhalten.

Universitäts-Präsident Konrad Bergmeister führte bei der Tagung aus, es sei wichtig, das Ladinische im Kontext des Studiums an der Freien Universität Bozen zu positionieren. Rektor Walter Lorenz schlug vor, die ladinische Präsenz, die sich derzeit auf die Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen beschränkt, auch auf die Standorte Bozen und Bruneck auszuweiten. Dekan Franz Comploi wies darauf hin, dass die Ladinische Abteilung zwar ein kleiner Bereich sei, aber mit wichtiger Funktion. Manuela Nocker, die als Ladiner-Vertreterin im Universitätsrat sitzt, regte an, an der Ladinischen Abteilung nicht nur Lehrpersonen auszubilden, sondern zusätzlich Fachleute für andere Berufsgruppen.

Der Kongress schließt heute Nachmittag mit einem Runden Tisch, an dem Vertreterinnen und Vertreter der ladinischen Kultur, der Kindergärten und Schulen zur Sprache bringen, was sie sich von der pägadgogischen Ausbildung an der Ladinischen Abteilung an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen erwarten.

mac

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