Aktuelles

Südtirols Schulsystem: Schulleute aus Oberbayern und Salzburg informieren sich

LPA - Schulleute aus Oberbayern und Salzburg informieren sich in diesen Tagen über Südtirols Schulsystem und dessen Besonderheiten. Einblick in die Lehrerfortbildung und die Integration von Schülern mit Beeinträchtigungen erhielten sie von Führungskräften des Deutschen Schulamts und des Bereichs für Innovation und Beratung im Deutschen Bildungsressort. Heute (12. April) besuchte die Gruppe das Pädagogische Gymnasium Meran, während morgen eine Visite des Schulsprengels Algund ansteht.

Zu Besuch im Pädagogischen Gymnasium Meran: Schulleute aus Oberbayern und Salbzburg mit Direktor Martin Holzner (ganz links)

Der deutschen Schule im dreisprachigen Südtirol gilt immer wieder das Interesse von Verantwortungstragenden im Bildungswesen besonders aus dem deutschsprachigen Raum. So hält sich seit Montag und noch bis morgen eine Gruppe aus Schulleitern, Inspektoren, Lehrpersonen und Vertretern der Schulverwaltung aus Oberbayern und Salzburg in Südtirol auf.

Zum Besuchsauftakt gab am Montag der stellvertretende Abteilungsdirektor am Deutschen Schulamt, Stephan Tschigg, Einblick in die besondere Geschichte des Südtiroler Schulsystems sowie den Aufbau der Südtiroler Grund-, Mittel- und Oberschulen und die Zuständigkeiten im Bildungsbereich. Besonders hervor hob er, dass in Südtirol – im Unterschied zu Österreich und Deutschland – die Kinder von sechs bis vierzehn Jahren gemeinsam lernen, bevor sie dann ihren Talenten und Neigungen entsprechend eine Ober- oder Berufsschule wählen. Auf die Lehrerfortbildung in Südtirol ging Marion Karadar vom Bereich Innovation und Beratung, dem früheren Pädagogischen Institut, ein. Das vielfältige und qualitativ hochwertige Angebot an Fortbildungsveranstaltungen trage wesentlich zum Erfolg der Südtiroler Schule bei, betonte Karadar.

Über die schulische Integration von Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigung sprach Veronika Pfeifer von der Dienststelle für Unterstützung und Beratung. "Gerade das italienische Integrationsmodell verblüfft Besuchende aus dem Ausland immer wieder, sieht es doch die Integration und Hereinnahme aller Kinder und Jugendlichen in den Klassenverband vor, unabhängig davon, wie schwer die Beeinträchtigung ist", so Pfeifer.

Heute, Dienstag, 12. April, stand ein Schulbesuch am Pädagogischen Gymnasium "Josef Ferrari" in Meran auf dem Programm. Direktor Martin Holzner führte durch die Schule und gab Auskunft über Schulprogramm, Selbstevaluation und die eigene Rolle als Schulführungskraft. Klassenbesuche eröffneten einen Einblick in die pädagogische Praxis und zeigten, wie schülerzentriertes Lernen sowie Integration und Inklusion im schulischen Alltag gelebt werden. Ihre Eindrücke vertiefen konnten die Besuchenden im direkten Gespräch und Erfahrungsaustausch mit Lehrerpersonen.

Am morgigen Mittwoch ist die Gruppe im Schulsprengel Algund zu Gast und wird die dortige Grund- und Mittelschule besuchen. Auch dort werden Struktur und Organisation des Schulsprengels und vor allem die Integration und Inklusion von Schülern mit Beeinträchtigung im Mittelpunkt stehen.

jw

Bildergalerie