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Höhere Lehre: Unternehmerverband und Gewerkschaften fordern Neuausrichtung

LPA - Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur befürwortet grundsätzlich eine Neuausrichtung der Höheren Lehre. Diese Vertreter des Unternehmerverbandes, des ASGB und der konföderierten Gewerkschaften bei einem Treffen mit der Landesrätin am vergangenen Freitag in einer gemeinsamen Stellungnahme gefordert. Aus Sicht der Arbeitgeber ist die Regelung von 2006 zu umständlich, weil zu sehr an die Regelung der traditionellen Lehre angelehnt.

Die Vertreter des Unternehmerverbandes, des ASGB und der konföderierten Gewerkschaften beim Treffen mit LRin Kasslatter Mur

Die Arbeitgeber wünschten sich eine Flexibilisierung und Liberalisierung der Regelung von 2006, weil diese ihrer Meinung nach zu umständlich ist. Einer ihrer Vorschläge ist die Reduzierung der theoretischen Ausbildung von 200 auf 120 Stunden pro Jahr. Die Sozialpartner forderten außerdem, dass die theoretische Ausbildung nicht mehr primär an der Berufsschule, sondern unter Einhaltung der in den Kollektivverträgen definierten Berufsbilder hauptsächlich im Betrieb oder anderen Weiterbildungseinrichtungen erfolgen solle. Trotz der nötigen Flexibilisierung bestand aber Alex Piras vom ASGB darauf, dass bewährte Ausbildungsmodelle der höheren Lehre, wie beispielsweise Bankkaufmann und pharmazeutisch kaufmännischer Assistent, beibehalten werden sollten.

Wie der Direktor des Unternehmerverbandes Josef Negri betonte, könne nur über eine durch den Betrieb organisierte Ausbildung garantiert werden, dass die spezifischen Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens berücksichtigt werden. Negri unterstrich, dass die Qualität der Ausbildung über einen individuellen Ausbildungsplan gewährleistet und durch einen Tutor begleitet wird.

Michele Buonerba vom SGB-CISL äußerte die Hoffnung, dass die Betriebe die Auszubildenden nach Abschluss der Lehre weiterhin im Unternehmen beschäftigen und sich somit die Anzahl der prekären Arbeitsverhältnisse verringern werden.

Die Direktorin des Amtes für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, Cäcilia Baumgartner erklärte, dass über diese Regelung auch eine Ausbildung bei geringen Lehrlingszahlen gewährleistet werden könne.

Ihren Gesprächspartnern gegenüber betonte Landesrätin Kasslatter Mur ihr Anliegen, dass die jungen Auszubildenden nach Abschluss der Lehre ein auf dem Arbeitsmarkt verwertbares Zertifikat erhalten.

Kasslatter Mur kündigte zudem an, dass es zu diesem Thema in den nächsten Wochen weitere Gespräche mit den anderen Betroffenen Arbeitgeberverbänden geben wird.

SAN

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