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Landesregierung: Keine Kürzungen im Bildungsbereich
Südtirol ist und bleibt eines der wenigen Länder, in denen der Bildungsbereich nicht dem Sparstift zum Opfer fällt. Diesen Grundsatz hat die Landesregierung bei ihrer Klausurtagung heute (22. April) bestätigt.
Für den Schulbereich stehen auch in Zukunft gleich viel Mittel wie bisher zur Verfügung. Diese grundsätzliche Entscheidung der Landesregierung ist für Landesrätin Sabina Kasslatter Mur eine große bildungspolitische Leistung und ein wichtiges Ausrufezeichen, das die Landesregierung setzt: „Die Landesregierung beweist mit ihrer Haltung, dass sie den Wert der Bildung als enorm wichtig erachtet. In Zeiten knapper werdender Haushalte ist dies ein Signal von gesellschaftspolitischer Bedeutung.“
Die Landesregierung hat sich im Rahmen ihrer Klausurtagung auch mit den Regularien zur Auflassung von Zwergschulen, den Schülerzahlen sowie den neuen Fachrichtungen der Oberstufe beschäftigt. Was die Schülerzahlen betrifft, konnten die Bildungsressorts aller drei Sprachgruppen auf steigende Einschreibungszahlen verweisen. Ein besonderer Fokus ist heuer auf die Entwicklung der Zahlen bei den Schulen der neuen Oberstufe gelegt worden. Das kommende Schuljahr 2011/12 ist ja das erste, in dem die Reform der Oberstufe umgesetzt wird. So fällt bei den deutschen Oberschulen auf, dass die Gymnasien ein sattes Plus zu verzeichnen haben. In Zahlen: 321 Erstklässler mehr als noch im laufenden Schuljahr. Ein Plus gibt's auch bei den Fachoberschulen, die mit 161 zusätzlichen Schülern rechnen können, und den Schulen der Berufsbildung, die einen Zuwachs von 40 Schülern verzeichnen (derzeit allerdings noch ohne Lehrlinge, die erst im Laufe des Jahres dazu kommen).
Trotz der allgemein steigenden Schülerzahlen können nicht alle Fachrichtungen angeboten werden, wie Landesrätin Kasslatter Mur erklärt: „Sind zu wenige Einschreibungen vorhanden, so ist es nicht möglich, eine erste Klasse einzuführen. Es ist zu bedenken, dass ein Fortbestehen der Schule für fünf Jahre gewährleistet sein muss und wenn eine erste Klasse mit weniger als 15 Schülern startet, so ist dies nicht der Fall.“ Die Landesregierung hat aus diesem Grund die Einführung der ersten Klassen bei den Fachschulen für Pflege und Soziales in Mals, Meran, Bozen und Brixen ebenso wenig genehmigt, wie den Start des neuen klassischen Gymnasiums in Meran und der Fachoberschule für Tourismus in Sand in Taufers.
Während bei den genannten Schulen zu wenige Einschreibungen vorliegen, müssen die sozialwissenschaftlichen Gymnasien mit Musikrichtung das gegenteilige Problem, zu viele Einschreibungen, in den Griff kriegen. Kasslatter Mur: „Bei den Schulen mit zum Teil 40 bis 50 Einschreibungen bei nur einer vorgesehenen ersten Klasse haben die Schulen die Möglichkeit, eine Aufnahmeprüfung abzuhalten oder zwei erste Klassen einzuführen, die mit dem vorhandenen Lehrkörper und in Zusammenarbeit mit den Musikschulen unterrichtet werden müssen.“
Bei den Zwergschulen sieht die bisher gültige Regelung vor, dass Schulen mit über 17 Schülern bestehen und Schulen mit weniger als fünf Schulen geschlossen werden. In Schulen zwischen fünf und 17 Schülern entscheidet die Landesregierung. Bei der Klausursitzung ist die Landesregierung überein gekommen, die Regelung anzupassen. „Es geht nicht darum, wie viele Schüler sinnvoll sind oder wie weit eine Schule von der nächsten enfernt ist, sondern es geht uns einzig alleine um die bestmögliche Ausbildung der Kinder“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Bildungslandesrätin Kasslatter Mur unterstreicht, dass Schulen eine gewisse Größe haben müssten, um Ausbildung der Kinder auf höchstmöglichem Niveau gewährleisten zu können.
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