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Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur zum Tag der Arbeit

LPA - „Am ersten Mai wird traditionell der Errungenschaften der Arbeitenden in den vergangenen 100 Jahren gedacht. Was in oft harten Arbeitskämpfen erreicht wurde, ist die Grundlage dafür, dass Menschen auch in Südtirol Aussicht auf Sinn stiftende Arbeitsplätze und anständige Entlohnung haben. Dies ist von enormer gesellschaftspolitischer Bedeutung. Neue Entwicklungen machen die Sicherung des Menschenrechts auf Arbeit immer wieder nötig“, erklärt Landesrätin Sabina Kasslatter Mur zum Tag der Arbeit.

Die Arbeitsprozesse in der Berufswelt hätten sich in den vergangenen Jahren durch die zunehmende Globalisierung, durch New Economy, Hightech und Multimedia deutlich verändert und stark beschleunigt, so die für Bildung und Kultur zuständige Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Von den Unternehmen und ihren Mitarbeitenden werde dadurch mehr und mehr die Bereitschaft zur flexiblen Gestaltung der Arbeitsorganisation erwartet. „Besonders für Familien mit Kindern bedeutet dies aber oft Zeitstress und Belastung. Eine penible Organisation des Tagesablaufes, möglichst unter Einkalkulieren aller Eventualitäten, ist eine tägliche Herausforderung, die berufliche Anforderungen und familiäre Notwendigkeiten miteinander in Einklang bringen soll“, erklärt die Landesrätin und betont, dass gerade ihr als Mutter und Berufstätige daher die Einführung der Teilzeitarbeit, stets ein großes Anliegen gewesen sei. Erwerbstätige hätten so die Möglichkeit, ihrer beruflichen Beschäftigung nachzugehen und sich trotzdem ihren Kindern bzw. der Familie zu widmen.

Bisher ist die Möglichkeit, Teilzeitarbeit in Anspruch zu nehmen, allerdings nur in der öffentlichen Verwaltung vertraglich festgelegt und hat dort regen Zuspruch gefunden. „Das Recht auf Teilzeitarbeit sollte zukünftig auch allen anderen Berufsgruppen gewährt werden“, so die Landesrätin, „die Sozialpartner sind daher gefordert, die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür zu verbessern.“

Eine Reihe von weiteren Maßnahmen könne erreichen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Mütter und Väter nicht nur ein Wunschdenken bleibt. „Dazu zählen etwa die vielen Initiativen zur Betreuung von Schulkindern am Nachmittag und während der Ferienzeiten, die von privaten und öffentlichen Veranstaltern angeboten und im vergangenen Jahr vom Land mit 4,8 Millionen Euro gefördert wurden“, so Kasslatter Mur. Der gestaffelte Beginn des Schulunterrichts sowie gleitende Arbeitszeiten würden ebenfalls zu einer Entflechtung des täglichen Termindrucks beitragen. Seit Jahren fordere sie außerdem, dass die Geschäfte an Sonn- und Feiertagen geschlossen bleiben, um den Familien der Angestellten die Möglichkeit zu bieten, diese Tage miteinander zu verbringen und sich zu erholen.

Es gelte außerdem wachsam darauf zu achten, dass vor allem für junge Arbeitnehmende die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht durch so genannte prekäre Arbeitsverträge zunichte gemacht werde, so die Landesrätin abschließend.

jw