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Zusammenarbeit EURAC-Uni: Synergien besser nutzen, Unabhängigkeit bleibt

Den Informationsfluss verbessern, Synergien nutzen, Kosten einsparen: Dies sind die Ziele, die die Landesregierung mit der Zusammenarbeit zwischen EURAC und Uni Bozen verfolgt. Es gehe nicht um ein Diktat, sondern um eine klare Forschungsstrategie der Institutionen, deren Unabhängigkeit gewahrt bleibe, so Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landesrätin Sabina Kasslatter Mur in einem offenen Brief.

Am Montag hatte die Landesregierung ihre Vertreter im neuen Verwaltungsrat der EURAC namhaft gemacht und dabei auf eine möglichst große personelle Übereinstimmung mit dem Verwaltungsrat der Uni geachtet. Diese Überschneidung sollte den Informationsfluss und die Koordination zwischen den beiden weitgehend vom Land finanzierten Forschungsinstitutionen verbessern. Entsprechend schreiben Durnwalder und Kasslatter in ihrem Brief an die EURAC-Mitarbeiter: "Die Landesregierung hat an den neuen Verwaltungsrat die Empfehlung ausgesprochen, dass beide Institutionen Synergiemöglichkeiten in Zukunft besser nutzen und überprüfen sollten, ob es Doppelgleisigkeiten gibt, die im Sinne einer bestmöglichen Nutzung der Ressourcen anders gelöst werden können."

Eine solche Abstimmung sei im Übrigen auch von EURAC-Präsident Werner Stuflesser bereits angedacht worden, der in einem Referat im vergangenen Sommer in Alpbach "gezielte personelle Verflechtungen zwischen den Organisationen" und die Schaffung einer Dachorganisation, "einer Art Holding" der Forschungsinstitutionen vorgeschlagen hatte.

Hinter der Überlegung der Landesregierung, die Personal- und Rechtsabteilungen der beiden Institutionen zusammenzulegen stecke nicht die Absicht, Arbeitsplätze abzubauen. "Es sollte den Forschungsinstitutionen und damit auch der EURAC aber immer ein Anliegen sein, eine Umschichtung der Geldmittel im Interesse der Forschung zu ermöglichen", schreiben der Landeshauptmann und die Landesrätin. Man sei zwar bestrebt, die Mittel für die Forschung auszubauen, "das schließt aber nicht aus, dass die Institutionen immer daran arbeiten sollten, den Einsatz der Mittel und des Personals zu überprüfen und zu verbessern", heißt es in dem Schreiben an die EURAC.

Ein "politisches Diktat" habe die Landesregierung nicht im Sinn gehabt, sehr wohl aber eine klare Forschungsstrategie für alle Institutionen, mit Leistungsvereinbarungen und überprüfbaren Indikatoren, klaren Forschungsprofilen, einem sinnvollen Sich-Ergänzen, einer transparenten Vergabe von Forschungsgeldern und einem Forschungsmonitoring. "Südtirol hat noch wenig Erfahrung in diesen Bereichen, es geht der Landesregierung daher um eine schnellstmögliche Professionalisierung und einen gemeinsamen Lernprozess im Bereich Forschung", heißt es im Brief des Landeshauptmanns und der Landesrätin.

"Wir sind wie Sie überzeugt davon, dass die EURAC als leistungsfähige, außeruniversitäre Forschungsinstitution erhalten bleiben soll", schreiben Durnwalder und Kasslatter Mur. Und weiter: "Sie können davon ausgehen, dass die Unabhängigkeit der Forschung wie bisher auch in Zukunft in der EURAC wie in der Universität und in den anderen Forschungsinstitutionen in Südtirol gewährleistet sein wird."

chr