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Reform der Lehre: Landesregierung hält an Südtiroler Modell fest

Auf gesamtstaatlicher Ebene wird die Lehre reformiert. Die Landesregierung will jedoch am bewährten Südtiroler Modell festhalten, teilte Landeshauptmann Luis Durnwalder heute (23. Mai) mit.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Lehre als Ausbildungsmodell bewährt. Nun droht durch die gesamtstaatliche Reform eine weit reichende Neuordnung, die für Südtirol einen Rückschritt bedeuten würde. Die Landesregierung hat deshalb die zuständige Landesrätin Sabina Kasslatter Mur beauftragt, das System der Südtiroler Lehre gegenüber den Reformplänen Roms zu verteidigen und mit den staatlichen Stellen eine Vereinbarung auszuhandeln, die das Südtiroler Modell nicht gefährdet. „Die Sonderregelung ist uns deshalb wichtig, weil es uns um die bestmögliche Ausbildung geht. Ich bin überzeugt davon, dass unser Modell, das sich seit langer Zeit bewährt und entwickelt hat, auch weiterhin ausgezeichnet ausgebildete Mitarbeiter und auch Unternehmer hervorbringen wird“, so die Landesrätin. 

Kasslatter Mur wird in Rom zwei Sonderbestimmungen vorschlagen: Während im übrigen Staatsgebiet die Lehre nur bis zu einem Alter von 18 Jahren vorgesehen ist, soll in Südtirol weiterhin die Möglichkeit bestehen, bis 29 eine so genannten duale Berufsausbildung zu absolvieren, die mit einer Lehrabschlussprüfung abschließt.

Außerdem wäre mit der geplanten staatlichen Regelung auch in Südtirol für die traditionelle Lehre nur mehr eine maximal dreijährige Ausbildung zulässig. Zurzeit beträgt die Lehrdauer bei uns in vielen Handwerksberufen aber vier oder sogar fünf Jahre. Durch eine Sonderbestimmung soll nun ermöglicht werden, dass die Lehrdauer in komplexen Berufen weiterhin bis zu vier Jahre betragen kann.

Etwaige Änderungen am Lehrmodell wolle die Landesregierung in enger Absprache mit den Sozialpartnern entwickeln, so Landesrätin Kasslatter Mur.

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