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Kulturtermin des Jahres: Fokus auf Ehrenamt

LPA - Der heurige Kulturtermin des Jahres am Montagabend, 5. September, im Forum in Brixen stand ganz im Zeichen der Freiwilligentätigkeit. Ehrenamtlichkeit und Vereinswesen stelle die Entwicklungsfähigkeit eines Gemeinwesens unter Beweis, unterstrich Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur.

Das Ehrenamt stand im Mittelpunkt des Kulturtermins 2011 (FOTO:LPA/Pertl)

Beim Kulturtermin drehte sich im heurigen von der EU ausgerufenem Jahr der Freiwilligentätigkeit alles um das Ehrenamt. Gerade Südtirol mit seinen zahlreichen Vereinen und kulturellen Organisationen, in denen Tausende von Frauen und Männern in Ämtern, Initiativen und Projekten ehrenamtlich tätig sind, ist laut Kassalatter Mur ein gutes Beispiel dafür, wie das Gelingen von Gesellschaft funktionieren kann. „Ehrenamtlichkeit und Vereinswesen stellen die Entwicklungsfähigkeit eines Gemeinwesens unter Beweis“, betonte die Kulturlandesrätin, die bereits zum fünften Mal zum Kulturtermin eingeladen hatte. Gerade im Kulturbereich sei die ehrenamtliche Arbeit nicht wegzudenken, so Kasslatter Mur. Eine wichtige Voraussetzung sich ehrenamtlich zu engagieren, sieht die Landesrätin darin, dass sich die Ehrenamtlichen an die Bedeutung ihrer Tätigkeit glauben.

„Ehrenamtliche Tätigkeit und bürgerliches Engagement ist der Kit, der die Gemeinschaft über die Familie hinaus zusammenhält“, sagte auch der Hauptreferent des Abends Bernd Karner von der Organisation für Bildung und Forschung Chiron in Bozen. Für Karner steht die Würde des Menschen im Mittelpunkt des ehrenamtlichen Engagements. Es brauche für die Freiwilligenarbeit sowohl die Ortsverbundenheit und im gleichen Maße auch die Weltoffenheit bzw. die Verankerung und die Öffnung, unterstrich Karner.

Über die  Motivation und die Rahmenbedingungen für Ehrenamt und gesellschaftliches Engagement diskutierten Paola Gasser Amort (Präsidentin der Lebenshilfe), Armin Mitterer (Verbandschorleiter des Südtiroler Chorverbandes), Kathia Nocker (ehemalige Vorsitzende des Südtiroler Jugendringes) und Heiner Oberrauch (Inhaber und Präsident der Oberalp/Salewa). Oberrauch hob hervor, dass er selbst bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit Wesentliches gelernt habe und forderte von den Ehrenamtlichen mehr Mut und Bereitschaft zum Risiko. Bei der Freiwilligentätigkeit gehe es auch um Anerkennung und Mitgestalten; darüber hinaus sollte der Faktor Spaß nicht vergessen werden, sagte Nocker. Mitterer betonte, dass ehrenamtliche Tätigkeit vorgelebt werden müsse, vor allem in der Familie, im eigenen Umfeld - dann lerne man die Freude daran kennen. Es gelte, die Gesellschaft durch ehrenamtliche Arbeit mitzugestalten, und sich im Falle der Lebenshilfe für die, die sich am Rande der Gesellschaft befinden, einzusetzen, unterstrich Amort.

Moderiert wurde die Kulturveranstaltung von Renate Gamper. Für Musik sorgten Günther Pitscheider und Saadet Türköz.

Heuer fand der Kulturtermin des Jahres genau am Jahrestag des Gruber-Degasperi-Abkommens (5. September 1946) statt. Kulturlandesrätin Kasslatter Mur hat den Kulturtermin vor fünf Jahren initiiert, um daran zu erinnern, dass Sprache und Kultur die Grundlagen der Südtiroler Autonomie sind, und dass Kultur ein Kernanliegen Südtirols war und bleibt.

SAN

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