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Europäischer Tag des Denkmals öffnet Grenzen

LPA - Das Besondere und Neue am diesjährigen europäischen Tag des Denkmals an diesem Sonntag, dem 18. September, hat sich bei dessen Vorstellung heute (14. September) gezeigt: Erstmals haben Vertreter der Kulturabteilung des österreichischen Bundeslandes Tirol daran teilgenommen, da die Veranstaltungen dies- und jenseits des Brenners unter dasselbe Thema Holz gestellt und gemeinsam beworben wurden.

Europäischen Tag des Denkmals vorgestellt: LRin Kasslatter Mur (Mitte) und (v.li.) Marzoli, Engl, Andergassen, Jud, Erhard, Roilo.

"Ohne Holz", unterstrich Kultur-Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, "sind Kunst und Baukultur in Südtirol nicht vorstellbar, historisches Bauen ist untrennbar mit diesem Element verbunden, das aus den heimischen Wäldern gewonnen wird; allein der Blick auf den bäuerlichen Bereich macht offensichtlich, dass es ohne Holz nicht geht." Die Denkmalpflege, führte sie weiter aus, beschäftige sich bereits seit Jahrzehnten mit der fachgerechten Restaurierung dieses Materials, so setze sie sich beispielsweise für die Beibehaltung historischer Dachstühle und für die Restaurierung wertvoller Täfelungen ein und mache sich für die Reparatur historischer Fenster stark. "Die heurige siebte Südtiroler Auflage des europaweit ausgerufenen Tages des Denkmals hat unter anderem das Ziel, das Bewusstsein zu vermitteln, dass eine fachgerechte Konservierung des Holzes einen wesentlichen Teil unseres Kulturgutes erhält", betonte die Landesrätin. Besucherinnen und Besucher aus Österreich sind an diesem Sonntag an den offenen Denkmälern in Südtirol herzlich willkommen, am darauffolgenden Sonntag, dem 25. September, können hingegen die offenen Denkmäler im Bundesland Tirol besucht werden. "Diese gemeinsame Wahrnehmung", freute sich Kasslatter Mur, "unseres reichen Kulturerbes stärkt auch das Bewusstsein historischer Zusammengehörigkeit zwischen Südtirol und dem Bundesland Tirol."

Abteilungsdirektor Leo Andergassen wies darauf hin, dass Denkmäler verbinden und Grenzen in Köpfen öffnen. An diesem Sonntag werden in Südtirol acht Denkmäler oder Denkmalorte geöffnet. Denkmäler, legte Andergassen die positive Symbolik dar, laden ein und schließen nicht aus.

Sein Nordtiroler Amtskollege Werner Jud sprach Andergassen seinen Dank für die Idee zur und die Ausführung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit aus. Österreich beteiligt sich seit fünfzehn Jahren am europäischen Tag des Denkmals, der vor einem Vierteljahrhundert von Frankreich ausging.

Benedikt Erhard, stellvertretender Vorstand der Abteilung Kultur des Landes Tirol überbrachte die Grüße der Tiroler Landesrätin Beate Palfrader, die wegen ihrer Teilnahme an einer Regierungsklausus verhindert war. Die Zusammenarbeit, beispielhaft in Schloss Tirol verdichtet, sei gewachsen und habe sich verfestigt, dafür sei der Südtiroler Landesregierung und allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank auszusprechen.

Informationen und Führungszeiten der achtzehn am 25. September im Bundesland Tirol geöffneten Denkmäler finden sich auf www.tagdesdenkmals.at

Details zu den acht an diesem Sonntag, 18. September, in Südtirol geöffneten Denkmäler finden sich hingegen unter www.provinz.bz.it/denkmalpflege und auch im Anhang.

Die Amtsdirektorinnen Waltraud Kofler Engl, Catrin Marzoli und Christine Roilo haben sie heute vorgestellt. Kofler Engl wies auf den Bauer am Lehen in Aldein und den Ansitz Neumelans in Sand in Taufers hin, die sich in Privatbesitz befinden und deshalb ansonsten nicht zugänglich sind. Marzoli legte dar, dass das Landesamt für Bodendenkmäler heuer erstmals sein Fundarchiv in Frangart öffnet, wo Holzschaufeln aus dem ersten Jahrhundert vor Christi Geburt sowie Sarkophage und ein Boot aus dem Mittelalter begutachtet werden können. Roilo kündigte an, dass es im Landesarchiv Unerwartetes zu sehen gäbe.

mac

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