Schule / Kultur | 30.09.2011 | 11:05

"Tag der ladinischen Kultur" im Zeichen der Volkszählung

LPA - Volkszählung und Proporz: In diesem Zeichen stand heute (30. September) Vormittag der "Tag der ladinischen Kultur" im Innenhof des Palais Widmann in Bozen. Landeshauptmann Luis Durnwalder und Ladiner-Landesrat Florian Mussner hoben eingangs die Bedeutung von Volkszählung und Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung hervor, "damit jede Sprachgruppe gerecht behandelt werden kann".

"Bel lingaz dla uma cara, tan bun sona nosc ladin": Damit hat ein aus Mitgliedern des Gadertaler Streichorchestern bestehendes Streichquartett den "Tag der ladinischen Kultur" eröffnet (übersetzt: Schöne Muttersprache, wie wohl klingt für uns das Ladinische).

"Es ist wichtig", forderte Landeshauptmann Luis Durnwalder die anwesenden Bürgermeister der ladinischen Täler, Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler, Vertreter und Vertreter der ladinischen und deutschen Kulturabteilungen aus, "dass jeder offen seine Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung abgibt." Wichtig deshalb, um mitreden und mitentscheiden zu können, vertreten zu sein und nicht benachteiligt zu werden. "Wenn wir jeder Volks- und Sprachgruppe im Sinne des Proporzes gerecht werden wollen, müssen wir wissen, wie stark sie ist", hob der Landeshauptmann hervor.

Auch Ladiner-Landesrat Florian Mussner wies auf die Bedeutung der Sprachgruppenzugehörigkeit hin, die Ausdruck der eigenen Wertvorstellung und wichtig für die Bewusstseinsbildung ist. "Dem Autonomiestatut folgend", erinnerte der Landesrat, "werden öffentliche Stellen nach dem Proporz vergeben, und dasselbe Prinzip wird auch für die Verteilung der finanziellen Ressourcen angewandt." Mussner erinnerte auch an den "dynamischen Proporz", dem folgend etwa Stellen an den Fachschulen oder bei der Berufsfeuerwehr vergeben werden. "Man muss sich so erklären, wie man sich im Herzen fühlt", führte er abschließend aus, "nur so kann die wirkliche Situation erfasst werden, und das ist Voraussetzung, um Politik zu machen."

Auf dem Programm der Tagung standen zudem Referate von Werner Stuflesser, Präsident der Europäischen Akademie, und Francesco Palermo, Direktor des Instituts für Föderalismus und Regionalismusforschung, die sich als PDF im Anhang finden. Den Abschluss bildete gegen Mittag ein Runder Tisch, moderiert von Kindergarten-Inspektorin Edith Ploner, mit Landesrat Mussner, Rechtsanwalt und Gemeinderat Thomas Piccolruaz, Rechtsanwältin Manuela Obojes und Gemeinderätin Silvia Alfreider.

mac

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Ladinisches Kulturerbe schützen und weiterreichen: LR Mussner bei der Eröffnung des Tages der ladinischen Kultur.

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