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Altreier Kaffee: Küchenwerkstatt und Tagung für Erhaltung des Kulturguts

LPA - Der Altreier Kaffee ist eines von mehreren Produkten im Berggebiet, die an lokale Traditionen anknüpfen und in den letzten Jahren von bäuerlichen Initiativen wieder zu neuem Leben erweckt wurden. Eine Küchenwerkstatt und eine Tagung rund um den Altreier Kaffee hat die Vernetzung ausgebaut und den Erfahrungsaustausch unter Vertretern bäuerlicher Initiativen aus Südtirol, Italien, Österreich und der Schweiz gefördert.

"Voltruier Kaffee", mehr als nur Kaffee-Ersatz: Otto Werth, Lupinenanbauer aus Altrei

Der Lupinenkaffee ist seit über 200 Jahren in Altrei bekannt und gehört zur Dorfgeschichte. Von der Sicherung eines Kulturgutes bis hin zur Vermarktung war es ein weiter Weg. Helene Mayr, Fachlehrerin der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Neumarkt, gab einen Überblick über die Entstehung des Projektes zum Anbau und Förderung der Altreier Lupine. Otto Werth, Lupinenanbauer aus Altrei, stellte die im Handel erhältlichen Produkte aus der Altreier Lupine vor.

Die Altreier Lupine ist nur eine der vielen Kulturpflanzen im Alpenraum. Immer wieder wurde bei der Tagung betont, dass die Geschmacksbildung und Information der Konsumenten von großer Bedeutung ist. Das Intereg IV-Projekt AlpenGenuss/SaporiAlpini ist ein grenzüberschreitendes Projekt mit dem Ziel, die Bedeutung regionaler Produkte bewusst zu machen. Stefan Walder, Direktor der Landesabteilung für Land-, forst und hauswirtschaftliche Berufsbildung, sieht in dieser Initiative, in der sich Landwirtschaft, Tourismus und Handel treffen, einen weiteren Schritt, diese Beziehungen auszubauen und zu festigen.

Ein Blick in die Zukunft, ohne die Vergangenheit zu vergessen: Unter diesem Motto stand die kulinarische Veranstaltung, in der ein kreativer zukunftweisender Weg des Nischenproduktes "Altreier Kaffee" aufgezeigt wurde. Denn der "Voltruier" Kaffee ist viel mehr als nur Kaffee-Ersatz.

Die beiden Spitzenköche Herbert Hintner und Johann Reisinger sowie zwei Jungköche aus Altrei, Mathias Zanol und Philip Lochmann, haben erkannt, dass die Einzigartigkeit ihrer Küche im Einsatz von Nischenprodukten liegt. Der unverfälschte Geschmack und die spannenden Kompositionen standen bei den neun Gerichten in der Küchenwerkstatt, allesamt mit dem "Voltruier" Kaffee zubereitet, im Vordergrund: Marscarpone-Lupinenmousse im Speckmantel auf Carpaccio von der Wasserrübe, Blauschimmelkäsepraline auf Lupinengelee, Lupinen-Erdäpfelkrapferl mit Malabarspinatsalat, Süßer Lupinenriebl mit Karamelleis und karamellisierten Apfelspalten sind nur einige der Kreationen, welche die Schülerinnen der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Neumarkt den Gästen servierten.

Der Verein der Altreier Lupinenkaffee-Anbauer hatte in Zusammenarbeit mit der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Neumarkt verschiedene Vertreter von Initiativen aus dem Alpenraum nach Altrei eingeladen. Kulturgut zu erhalten und weiterzugeben, aus der Geschichte in die Zukunft hinüberzuretten und neue innovative Wege für die Verwendung und Vermarktung aufzuzeigen, ist das gemeinsame Ziel der Initiativen, die vorgestellt wurden. In verschiedenen Kurzreferaten und Diskussionsrunden wurde immer wieder der Zusammenhang von Lebens-Mittel-Qualität und Lebens-Qualität erörtert und aus verschiedensten Sichtweisen dargestellt.

Dem Trend hin zu Regionalität und Interesse an landwirtschaftlichen Produkten folgt auch das ESF-Projekt RegioKorn. Ziel dieses Kooperationsprojektes von TIS-innovation park, Südtiroler Bauernbund und Versuchszentrum Laimburg ist es, ein tragendes Netzwerk zwischen Getreideanbauern, Getreideverarbeitenden Betrieben, Bäckern und den Konsumenten aufzubauen. Ernährungswissenschaftlerin Bettina Schmid vom TIS-innovation park stellte diese Initiative zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung in Südtirol vor.

mac

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