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Ötzi auf der Titelseite der November-Ausgabe des "National Geographic"-Magazins

LPA - Ötzis letzte Mahlzeit ist prominentes, auf der Titelseite platziertes Thema in der November-Ausgabe der populärwissenschaftlichen Zeitschrift "National Geographic", die in 34 Ländern der Welt erscheint und von rund 1,37 Millionen Menschen gelesen wird.

Die Reportage über wissenschaftliche Untersuchungen am Mann aus dem Eis und ein Interview über seine letzten Mahlzeiten werden unter dem Titel "Exklusiv: Neues von Ötzi" auf der Titelseite der November-Ausgabe angekündigt, die ab morgigen Freitag, 28. Oktober, in Deutschland und ab Samstag, 29. Oktober, in Italien erhältlich ist.

Inhaltlich geht es um die Auswertungen einer Probenentnahme vom November 2010, die neue Erkenntnisse über die 5300 Jahre alte Gletschermumie ans Licht bringen: "Ötzi" hat sich über längere Zeit hauptsächlich von Fleisch ernährt, darauf lassen die in einer computertomographischen Untersuchung gefundenen Gallensteine schließen. Auch seine letzten Mahlzeiten konnten nun eindeutig identifiziert werden. Ötzi hat sich durch eine ausgewogene gemischte Diät ernährt, wobei er in einer ersten Mahlzeit Steinbockfleisch, in seiner vorletzten Hirschfleisch und in der letzten wieder Steinbock verzehrt hat. Dazu nahm er jeweils eine Art Brot sowie Pflanzen in Form von Gemüse oder Salat zu sich. Das Hirschfleisch war offenbar nicht mehr ganz frisch, denn es enthielt eine Fliegenmade, die im Darm der Mumie gefunden wurde, wie das Magazin "National Geographic" in der November-Ausgabe berichtet.

Der Mann aus dem Eis gehörte bereits zu einer sesshaften, Ackerbau- und Viehzucht betreibenden Gesellschaft. Darauf lassen auch die bei Ötzi gefundenen Hauptgetreidearten der ersten Ackerbau-Welle – Gerste und Einkorn – schließen. Außerdem trug der Mann aus dem Eis Kleidungsstücke aus Ziegen-, Schaf- und Rindsfell, die bereits Tierhaltung annehmen lassen.

Die Wissenschaftler nahmen neben der Autopsie auch eine DNA-Analyse vor. Deshalb ist gesichert, dass der Mann aus dem Eis braune Augen hatte. Zudem wurde deutlich, dass sein Gesundheitszustand nicht der allerbeste war: Die Untersuchung liefert erste Hinweise auf eine genetische Disposition für ein erhöhtes Risiko von Arterienverkalkung. Wenn seine Angreifer ihn nicht mit einem Pfeil getötet hätten, wäre Ötzi vermutlich an einem Herzinfarkt oder Hirnschlag gestorben, glauben die Forscher. 

Bereits seit dem Frühjahr 2011 zeigt das Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen die Sonderausstellung "Ötzi 20 – Life. Science. Fiction. Reality". Sie dokumentiert die Erkenntnisse aus 20 Jahren Forschung und Geschichte nach dem Fund der Mumie. Aufgrund des großen Erfolges wurde die Ausstellung nun bis zum 13. Januar 2013 verlängert. NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND begleitet die facettenreiche Schau über eine "Mumie zwischen Wissenschaft, Kult und Mythos" als Medienpartner.

mpi