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"Treffpunkt Forschung": Der Wissenschaft über die Schulter geschaut

LPA - Möglichkeiten, an Wissenschaft und Forschung teilzuhaben und hinter die Kulissen zu blicken, haben sich heute (9. November) bei der Tagung "Treffpunkt Forschung" an der Eurac in Bozen eröffnet. "Es ist", unterstrich Bildungs-Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, "die Aufgabe aller, Südtirol als Teil einer sich national, europäisch und international wandelnden Forschungslandschaft weiterzuentwickeln und die Weiterentwicklung einer Wissenschaftskultur in unserem Land voranzutreiben. Dieser Weg führt uns direkt in den Dialog und die Anbindung an internationale Netzwerke." In Vorträgen und Werkstattseminaren wurden am Vormittag Forschungsergebnisse praxisnah vorgestellt.

Aufbau einer Wissenschaftskultur fördern und Ausbildung durch Forschung ermöglichen: LRin Kasslatter Mur bei der Tagung "Treffpunkt Forschung".

Landesrätin Kasslatter Mur hob die Bedeutung hervor, die Öffentlichkeit regelmäßig über die Forschungstätigkeiten in Südtirol zu informieren und alle Interessierten miteinzubeziehen: "Dies auch deshalb, da es großteils öffentliche Gelder sind, mit denen Forschung finanziert wird." Sie dankte allen Referentinnen und Referenten, die sich bereit erklärt hatten, ihre Projekte im Rahmen der heutigen Tagung vorzustellen und sich auf einen Dialog einzulassen, der über die Fach- und Wissenschaftsgrenzen hinausreicht: "Die aufwändige Arbeit, Forschung einem breiten Publikum zu vermitteln, wird in der wissenschaftlichen Gemeinschaft oft nicht ausreichend honoriert. Meist zählen nur fachspezifische Publikationen oder Einladungen zu Präsentationen in eng definierten Fachgebieten. Umso mehr bin ich überzeugt, dass die Wissenschaft Menschen braucht, die auch Freude an der Auseinandersetzung mit einer nichtfachlichen Öffentlichkeit haben, die sich durch die Diskussion mit Menschen mit anderen Hintergründen und Realitäten anregen und inspirieren lassen."

Im Mittelpunkt der Vorträge standen der Klimawandel in Südtirol, die Vorstellung einer neuen Form der Patientenbetreuung, das Konzept Fetisch und die Finanzierung von mittelgroßen und kleinen Betrieben. In den Werkstattseminaren wurden Aspekte aus den Bereichen Sprache, Natur und Umwelt, Geschichte sowie Information und Technik vertieft.

Eine Zusammenfassung der vorgestellten Projekte findet sich im Anhang.

Im Frühjahr dieses Jahres war der zweite Wettbewerb für Projekte im Bereich der wissenschaftlichen Forschung ausgeschrieben worden,  bis September wurden 132 Projektanträge eingereicht. Diese Projektanträge werden einem internationalen Begutachtungsverfahren unterzogen und die Gewinnerprojekte über eine Rangordnung ermittelt. Zur Förderung dieser Projekte steht ein Budget von 2,8 Millionen Euro zur Verfügung, damit können rundzehn Prozent der eingereichten Projekte gefördert werden.

Im Sinne des mehrjährigen Landesplanes für Forschung und Innovation in Südtirol war der Anteil an kompetitiver Forschungsförderung in den letzten Jahren erhöht worden: 2009 war der erste Wettbewerb für Projekte im Bereich der wissenschaftlichen Forschung ausgeschrieben worden, zu dem Projekte aller wissenschaftlichen Fachdisziplinen zugelassen waren. Die 96 eingereichten und zum Wettbewerb zugelassenen Projektanträge  wurden einem internationalen Peer-Review-Verfahren unterzogen. Um eine hochrangige und objektive Begutachtung zu ermöglichen, wurden rund 250 Gutachten von internationalen Experten eingeholt. Mit 5,8 Millionen Euro aus den Haushalten 2009 und 2010 konnten 40 Forschungsprojekte gefördert werden, die in den nächsten drei Jahren durchgeführt werden. Die Forschungsergebnisse werden schließlich mithilfe eines Monitoring-Systems erfasst und gleichzeitig einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

mac

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