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Demonstrierende Schüler bei LR Tommasini: Bildungsetat und Schulautonomie

Ein Zug von etwa tausend Oberschülern ist heute Vormittag (17. November) durch die Bozner Innenstadt gezogen und hat den Weltstudententag dazu genutzt, um unter anderem für die Autonomie der Schulen, die Anerkennung der Zwei- und Dreisprachigkeit und den freien Zugang zu Bildung und Wissen einzustehen. Nach der Kundgebung vor dem Palais Widmann hat Landesrat Christian Tommasini eine Schülerabordnung empfangen.

LR Tommasini bei der Diskussion mit den Schülervertretern im Pressesaal der Landesregierung.

"Das Zusammentreffen mit den Schülern war mir wichtig, weil sie mit ihrer Kundgebung gezeigt haben, dass sie sich für die Entwicklungen in der Schule und in der Bildungswelt interessieren und sich für ihre Belange einsetzen“, so Tommasini. Im Palais Widmann hat der Landesrat mit der Schülergruppe über die bei der Kundgebung zur Sprache gebrachten Themen gesprochen, und zwar über die Autonomie der einzelnen Schulen, die Durchlässigkeit zwischen den Bildungssystemen der drei Südtiroler Sprachgruppen, die Anerkennung der Gemischtsprachigen, aber auch über die Kürzungen der Bildungsetats und damit zusammenhängend das Recht auf Bildung für alle. „Jede Gesellschaft muss in Bildung investieren, weil Bildung eine Investition in die Zukunft der Gesellschaft ist. Ich hoffe, dass dies auch die neue italienische Regierung so sieht und – wie übrigens auch das Land Südtirol – die Haushaltsmittel für die Bildung nicht kürzt“, brachte Tommasini seinen Standpunkt gegenüber den Schülern zum Ausdruck. Als Beispiele dafür, dass das Land Südtirol auf die Bildung setzt, nannte Tommasini die Bauvorhaben in der Pascoli-Schule und dem Carducci-Gymnasium in Bozen.

Was die Schulautonomie angeht, so teilte Tommasini die Forderung der Schüler nach einer echten Autonomie für die einzelnen Schulen: „Diese Forderung ist verständlich, denn je mehr Spielraum eine Schule hat, desto besser kann sie auf die Bedürfnisse ihres Umfelds eingehen.“ Die Schüler sprachen in Zusammenhang mit der Schulautonomie auch die Vereinheitlichung des Schulkalenders an und brachten ihre Meinung klar zum Ausdruck: Die Schüler der italienischen Oberschulen im Lande würden es als wichtig erachten, dass weiterhin die Wahl zwischen Fünf- oder Sechs-Tage-Woche bestehe. „Auch die italienische Schule in Südtirol vertritt diese Position“, so Landesrat Tommasini.

Zur Mehrsprachigkeit betonte Tommasini, dass sich diese nicht nur auf die drei Südtiroler Sprachgruppen beziehen dürfe, sondern auch wichtig für die Eingliederung von ausländischen Mitbürgern sei: „Die Schulpolitik und -verwaltung fördert eine offene Gesellschaft. Gerade durch die Einwanderer können wir unsere Mehrsprachigkeit Leben und unter Beweis stellen.“

ohn

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