Aktuelles

Landesregierung passt Lehrlingsgesetz an staatliche Vorgaben an

Im Juli hat die römische Regierung per Dekret die Regelung der Lehrlingsausbildung auf neue Beine gestellt, im Oktober ist das Dekret in Kraft getreten. "Das gibt uns nun bis April Zeit, unsere Regelung an die Vorgaben des Staates anzupassen, damit wir nicht Gefahr laufen, die staatlichen vollinhaltlich übernehmen zu müssen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder heute (28. November).

Das duale Modell der Berufsausbildung des deutschsprachigen Raums, seit Jahrzehnten auch in Südtirol mit Erfolg praktiziert, ist nun auch in Italien Wirklichkeit. Mit der staatlichen Neuregelung kommen allerdings auch Neuerungen auf Südtirol zu, die nun in eine Novelle des Lehrlingsgesetzes eingebracht werden soll. Landesrätin Sabina Kasslatter Mur hat die Landesregierung heute mit den ersten Knackpunkten konfrontiert. Darin geht es vor allem um die Dauer der Berufsausbildung bzw. um das Höchstalter von Lehrlingen.

"Wichtigste Vorgabe ist, dass wir die Ausbildung der Lehrlinge garantieren, also dafür sorgen, dass sie in ihrer Lehrlingszeit möglichst viel Wissen vermittelt bekommen und nicht etwa als billige Arbeitskräfte missbraucht werden", so Landeshauptmann Durnwalder. Dies bringe mit sich, dass etwa die Dauer der Lehrlingszeit festgeschrieben werden müsse. "Der Staat sieht eine Höchstdauer von pauschal drei Jahren vor, wir werden hier allerdings differenzieren, weil es durchaus auch Berufe gibt, in denen eine vierjährige Ausbildung notwendig ist", so Durnwalder.

Zweiter Knackpunkt ist das Höchstalter der Lehrlinge, das in Italien auf 18 Jahre festgelegt worden ist. Darüber darf kein Lehrlingsvertrag mehr ausgestellt werden. Auch diese Regelung fällt der Landesregierung allerdings zu pauschal aus: "Wir wollen vielmehr drei unterschiedliche Ebenen der Lehrlingsausbildung vorsehen: eine solche im Rahmen der Pflichtschulausbildung, eine weitere nach einer Matura und eine dritte gar nach dem Abschluss eines Hochschulstudiums", so der Landeshauptmann. Je nach Level solle dann auch das Höchstalter der Lehrlinge angepasst und bis höchstens 29 Jahre ausgedehnt werden.

chr