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Schulkalender: Landesregierung im Grundsatz für 5-Tage-Woche

Grundsätzlich für die 5-Tage-Woche an den Schulen hat sich die Landesregierung heute (5. Dezember) ausgesprochen. Allerdings solle es auch die Möglichkeit geben, dass sich eine Schulgemeinschaft für die 6-Tage-Woche ausspricht - allerdings beschränkt auf (zum Teil) Mittel- und Oberschulen. Dies hat Landeshauptmann Luis Durnwalder heute erklärt, gleichzeitig aber auch betont, dass noch verhandelt werde.

Per Beschluss des Landtags war die Landesregierung beauftragt worden, den Schulkalender in Südtirol zu vereinheitlichen. "Derzeit gibt es unterschiedliche Modelle an unseren Schulen: von 5-Tage-Wochen über ein alternierendes Modell bis hin zu sechs Tagen", so Durnwalder heute. Von den insgesamt 65.000 Kindern und Jugendlichen, die Kindergärten, Grund-, Mittel-, Ober- und Berufsschulen im Land besuchen, entfallen 44 Prozent auf Schulen mit einer 5-Tage-Woche, 32 Prozent auf solche mit einer 6-Tage-Woche, 13 Prozent gehen in Schulen, die das alternierende Modell anwenden, die verbleibenden elf Prozent besuchen schließlich Schulen, die die 6-Tage-Woche vorgeschrieben, allerdings einige freie Samstage in den Schulkalender eingebaut haben.

Rechtlich kann die Landesregierung erst tätig werden, wenn der Landtag ihr die gesetzliche Handhabe dafür übertragen hat. Dies ist mit dem Finanzgesetz vorgesehen. "Weil wir aber schon innerhalb Jänner zu einer Entscheidung kommen müssen, haben wir heute schon einmal einige Grundsätze definiert", so der Landeshauptmann. Diese Grundsätze sehen einen einheitlichen Schulbeginn und ein ebenso einheitliches Unterrichtsende vor. Während die Schule künftig rund eine Woche früher beginnen soll als bisher (also rund um den 5. September), soll das Schulende um eine Woche hinausgezögert werden. "Wieviel es letztendlich wirklich wird, hängt auch vom Staat ab, der die Prüfungstermine festlegt", so Durnwalder.

Die zusätzlichen Unterrichtswochen sollen genutzt werden, um möglichst auf eine 5-Tage-Woche umzusteigen. "Diese ist für Kindergarten und Grundschulen für alle Sprachgruppen unstrittig", so der Landeshauptmann. Während in der deutschen Schule auch die Mittelschulen gänzlich auf das 5-Tage-Modell umgestellt werden sollen, regt sich dagegen in der italienischen Schule Widerstand. "Dieser ist auch bis zu einem gewissen Grad verständlich, weil die Realitäten in Stadt und Land sehr unterschiedlich sind", so Durnwalder. Künftig soll daher eine Ausnahme vorgesehen werden. So könne sich der Schulrat mit Drei-Viertel-Mehrheit für die 6-Tage-Woche aussprechen. "Nur dann ist eine solche auch zulässig", so der Landeshauptmann. Selbiges gelte auch für alle Oberschulen.

Diese Grundsatzentscheidung soll nun noch in allen Gremien diskutiert werden, bevor eine endgültige Entscheidung gefasst wird. "Ich denke aber, dass wir einen brauchbaren Kompromiss zwischen der Notwendigkeit der Vereinheitlichung und der Wahrung der Autonomie der Schulen gefunden haben", so Durnwalder.

chr

Beschlüsse der Landesregierung vom 05.12.2011

Landeshauptmann Durnwalder zum Schulkalender