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Rom gibt grünes Licht für neuen Lehrervertrag

LPA - Einen positiven Sichtvermerk gab es heute vom Unterrichtsministerium in Rom für den neuen Landeskollektivvertrag der Lehrer in Südtirol. Personallandesrat Otto Saurer und die Schullandesräte Sabina Kasslatter Mur, Luisa Gnecchi und Florian Mussner freuen sich über diesen wichtigen Schritt, denn der neue Lehrervertrag wird den Bedürfnissen der Lehrer noch mehr entgegen kommen.

"Die wichtigste Neuerung ist, dass es nun einen einheitlichen Vertrag für alle Lehrer gibt. Alle Lehrer müssen die Mehrleistungen erbringen und bekommen somit auch die Landeszulage. Außerdem wird das Teilzeitverhältnis flexibler und kann sich im Rahmen von 30 bis 90 Prozent des Vollzeitverhältnisses bewegen. Die Gehälter werden aufgrund der Inflation etwas erhöht", erklärt Paul Silbernagel, Direktor des deutschen Landesschulamts, den neuen Vertrag.

"Diese flexiblere Teilzeitformen finde ich besonders positiv, da sie den Bedürfnissen der Lehrer sehr entgegen kommen. Besonders für die Lehrer, die sich mehr um ihre Familie kümmern möchten, ist die flexible Teilzeitform ein großer Nutzen", meint Schullandesrätin Kasslatter Mur.

Eine weiter Neuheit im Lehrervertrag ist die selbstfinanzierte Ruhepause, das sogenannte "Sabbatjahr", bei dem die Lehrer für fünf Jahre ihr Grundgehalt im Ausmaß von 80 Prozent ausbezahlt bekommen, jedoch ein Jahr nicht arbeiten und somit eine Ruhepause einlegen. "Auch diese Lösung entspricht den Anforderungen, welche die Kombination Arbeit und Familie für viele Lehrer mit sich bringt", hebt Landesrätin Luisa Gnecchi hervor. Dieser Meinung ist auch Schullandesrat Florian Mussner.

Neu ist auch die vertikale Teilzeit ,auch "kleines Sabbatjahr" genannt. Für zwei Schuljahre können die Lehrer die Umwandlung des Vollzeitverhältnisses in Teilzeit zu 50 Prozent beantragen, wobei sie in diesem Biennium jeweils 50 Prozent der Besoldung erhalten.

Auch die älteren Lehrer profitieren vom neuen Vertrag. Für sie wird die Unterrichtsverpflichtung in den letzten drei Schuljahren vor Erreichen der Dienstaltersrente um 25 Prozent reduziert, wenn sie ein entsprechendes Gesuch und ihr Rentengesuch einreichen.

Der Kollektivvertrag der Lehrer kann auch als Vorbild für die Verträge in anderen Bereichen gelten, sind sich die Schullandesräte und Personallandesrat Otto Saurer einig.

Der neue Vertrag wird nun noch von den Gewerkschaften begutachtet und formell von der Landesregierung angenommen und mit der Veröffentlichung in Kraft treten. Der Großteil des Vertrags wird wahrscheinlich erst im nächsten Schuljahr angewandt werden. Einige Neuerung werden jedoch bereits im zweiten Semester des heurigen Schuljahres wirksam.

SAN