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Landesarchiv übernimmt Archiv Alcide Berloffa - LH Durnwalder unterzeichnet Vertrag
LPA - Am heutigen Donnerstag (19. Jänner) haben Landeshauptmann Luis Durnwalder und Paolo Berloffa, Sohn des 2011 verstorbenen Politikers Alcide Berloffa, den Verwahrungsvertrag unterzeichnet, mit dem die von Alcide Berloffa während seiner politischen Tätigkeit gesammelten Archivunterlagen für die Dauer von 20 Jahren in die Verwahrung des Landesarchivs übergehen.
Die politische Tätigkeit Alcide Berloffas (1922-2011) begann bereits wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, zuerst im Bozner Gemeinderat, worauf er für lange Jahre in das römische Parlament überwechselte. Er war einflussreiches Mitglied aller Kommissionen, die dazu bestellt wurden, um die Südtirolfrage einer gemeinsam getragenen Lösung im Sinne der Autonomie zuzuführen. Berloffa hat den sich diesbezüglich zwischen Rom, Bozen und Wien entwickelnden Dialog jahrelang begleitet, bis hin zur Streitbeilegungserklärung im Jahr 1992.
Mit der heutigen (19. Jänner) Unterzeichnung eines Verwahrungsvertrags vertraut die Familie des verstorbenen Politikers dem Land Südtirol nun für die Dauer von 20 Jahren die Unterlagen der politischen Tätigkeit Berloffas an. "Alcide Berloffa war sein ganzes Leben lang Politiker. Er hat im Auftrag des Staates gehandelt, ist aber immer als Mittler zwischen dem Staat und dem Land aufgetreten und hat Großes für unsere Autonomie geleistet", betonte Landeshauptmann Luis Durnwalder. "Mit der Übernahme des Archivs Berloffa erhalten wir durch unzählige Schriftstücke und Promemorias die Möglichkeit, aus erster Hand eine weitere Sichtweise der Verhandlungen zu erschließen und in den allgemeinen Kontext einzuordnen."
Durnwalder dankte Paolo Berloffa, dem Sohn von Alcide Berloffa, für die Überlassung des Materials und das Vertrauen, das damit in die Arbeit des Südtiroler Landesarchivs gesetzt werde. Dieses werde sich nun, so Durnwalder, um die historische Aufarbeitung der Unterlagen durch Fachexperten kümmern. Wie Christine Roilo, Direktorin des Südtiroler Landesarchivs unterstreicht, handelt es sich beim Archiv Berloffa um einen umfangreichen Bestand, der 15 bis 20 Regalmeter misst, und Unterlagen zum Paketabschluss und zu den Verhandlungen zwischen Bozen, Rom und Wien bis hin zur Streitbeilegungserklärung umfasst. "Alcide Berloffa war sich der Bedeutung dieser Dokumente bewusst und hat sehr gezielt aufbewahrt", so Christine Roilo. "Diese Unterlagen werden als wichtige historische Quellen der Forschung zu einem der schwierigsten Abschnitte der jüngeren Südtiroler Zeitgeschichte neue Impulse geben können."
mpi