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Archäologische Ausstellung ab 28. Jänner in Marling

LPA - „Auf den Spuren der Anfänge von Marling“ nennt sich eine Ausstellung, bei der eine Auswahl der Funde der archäologischen Ausgrabungen des Landesamts für Bodendenkmäler beim Zieglerhof in Marling gezeigt wird. Organisiert wird die Ausstellung vom Landesamt für Bodendenkmäler gemeinsam mit dem „Circolo culturale“ von Marling. Interessierte können sich die Ausstellung ab 28. Jänner in der Gemeindebibliothek Marling ansehen.

Eisenzeitliche Fibel (Gewandspange) um 500 v. Chr.

Die vom Landesamt für Bodendenkmäler im Winter 2010 bis 2011 durchgeführte archäologische Ausgrabung beim Zieglerhof stieß auf großes Interesse bei den Bürgern. Auf Anregung des „Circolo culturale“ von Marling wurde nun eine Ausstellung unter dem Motto „Auf den Spuren der Anfänge von Marling“ organisiert. Dabei ist eine Auswahl der beim Zieglerhof in Marling zutage geförderten Fundstücke zu sehen.

„Die ältesten Funde gehen auf die Steinzeit zurück, die jüngsten auf das Frühmittelalter“, erklärt Catrin Marzoli vom Landesamt für Bodendenkmäler.

Einen Schwerpunkt der Ausstellung stellt die Römerzeit (1. bis 5. Jahrhundert n. Chr.) mit den Funden vom Zieglerhof und vom Gasteiger-Hof dar. Hier konnte 1977 ein römerzeitlicher Gutshof aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. freigelegt werden. „Ein Raum war mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Die Reste von bemaltem Wandputz belegen einen gewissen Wohlstand“, sagt Marzoli.

Bei der 2010 bis 2011 beim Zieglerhof durchgeführten Ausgrabung konnten keine römerzeitlichen Mauerreste nachgewiesen werden, doch die geborgenen Dachziegel und die weiteren Kleinfunde lassen die Archäologen vermuten, dass sich in unmittelbarer Nähe ein Gebäude befand.

Im Gebiet von Marling konnten in der Vergangenheit an vier verschiedenen Stellen Gräber nachgewiesen werden. Die ältesten datieren in die Römerzeit, die jüngsten in das Frühmittelalter (6. bis 8. Jahrhundert n. Chr.), so etwa jene, die 2010 beim Zieglerhof ausgegraben wurden.

Ein Schädel einer bestatteten Frau weist eine Trepanation auf, ein gekonnt ausgeführtes kreisrundes Loch oberhalb der rechten Schläfe. „Ob und welches Leiden damit gelindert werden konnte, entzieht sich unserer Kenntnis“, sagt die Archäologin Marzoli.

Frühmittelelterliche Baureste beim Zieglerhof sind dem Mittelalter zuweisbar, eine Zeit in der das Meraner Becken von germanischen Völkern, wie etwa Bajuwaren und Langobarden, umstritten war.

Die Ausstellung „Auf den Spuren der Anfänge von Marling“ wird am Samstag, 28. Jänner, um 18 Uhr in der Gemeindebibliothek in Marling eröffnet und kann bis Ende März dort besucht werden.

 

SAN

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