Aktuelles

Sprachpartnerschaften: Mehr als 1000 Personen machen mit

LPA - Nicht weniger als 1000 Südtiroler und somit 500 Sprachpaare beteiligen sich an den Deutsch-Sprachpartnerschaften des italienischen Kulturressorts. „Das Projekt zielt nicht nur auf das Sprachenlernen allein ab, sondern vermittelt auch Kultur“, sagte Landesrat Christian Tommasini, der heute, 29. März, Bilanz zum Projekt zog. Beim Sprachvolontariat geben Freiwillige ihre Deutschkenntnisse in Alltagssituationen an Anderssprachige weiter.

LR Tommasini legt aktuelle Daten zu den Sprachpartnerschaften vor (FOTO:LPA/Pertl)

Inzwischen beteiligen sich über 1000 Südtiroler an den Deutsch-Sprachpartnerschaften, die auf Initiative von Landesrat Christian Tommasini gestartet wurden. „Somit ist nach eineinhalb Jahren ein beachtliches Ziel erreicht, es gibt nämlich 500 Sprachpaare, die sich auf Deutsch unterhalten“, freute sich Landesrat Tommasini, der einige Daten zum Projekt vorlegte.

Von den Sprachlernen und von den Sprachgebern sind jeweils rund 70 Prozent Frauen und 30 Prozent Männer. Das in Bozen gestartete Projekt wurde in den vergangenen Monaten auf das ganze Land ausgeweitet. 72 Prozent der Sprachpaare gibt es in Bozen, 16 Prozent in Meran und Umgebung, acht Prozent in Brixen und Sterzing, drei Prozent in Bruneck und ein Prozent im Unterland. Etwa 14 Prozent der Paare setzen sich aus einem deutschen Sprachgeber und einem fremdsprachigen Sprachlerner zusammen. „Aufgrund des lebhaften Interesses der neuen Mitbürger für lokale Sprachen ist für 2012 unter dem Slogan ´Parla con me` eine Erweiterung des Projekts in Richtung Italienisch für Einwanderer vorgesehen“, kündigte Tommasini an.

Um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich untereinander über ihre Erfahrungen auszutauschen, werden auch in diesem Jahr wieder Veranstaltungen organisiert. So findet im April das Frühlingstreffen in der Sprachenmediathek in Meran statt, im Mai ein Treffen der Freiwilligen in Brixen und Bruneck. Im Juni wird der Film „Verkaufte Heimat“ vorgeführt und im Oktober geht es zum Törggelen nach Neustift. Im Dezember steht schließlich noch die Weihnachtsfeier mit einer Besichtigung des Klosters Gries in Bozen auf dem Programm.

Seit Monatsbeginn ist außerdem die erste Konversationsgruppe Miteinander reden“ für Sprachlerner, die bereits zwei Zyklen der Sprachpartnerschaft durchlaufen haben, aktiv.

„Wir planen zudem die Oberschulen in das Projekt einzubinden und verstärkt mit den Bibliotheken zusammenzuarbeiten“, sagte Tommasini. Auch in der Landesverwaltung sollen die Sprachpartnerschaften Einzug halten, so Landesrat Tommasini.

„Es ist uns wichtig, nicht nur das Lernen der deutschen Sprache zu fördern, sondern vor allem auch Begegnungen und Beziehungen zwischen den verschiedenen Sprachgruppen zu schaffen, damit es mehr Verständnis für die Anliegen der unterschiedlichen Sprachgruppen gibt, denn es besteht die Notwendigkeit für die gesamte Südtiroler Gesellschaft, sich besser kennen zu lernen“, unterstrich Tommasini.

Die Teilnahme an den Sprachpartnerschaften sei für sie eine Bereicherung mit vielen schönen Erfahrungen und Begegnungen, aber auch eine interessante Herausforderung gewesen, berichteten die Teilnehmerinnen Veronika Siegel, Rosa Forer und Sonja Baldo. Unter dem Titel „Esperienze & commenti – Stimmen und Erfahrungen“ sind die Erfahrungen vieler Teilnehmer in einer Broschüre gesammelt.

„Durch die Sprachpartnerschaften ist es zu einer wirklichen Annäherung zwischen den Sprachgruppen gekommen“, hob Rosa Rita Pezzei, die Direktorin des Landesamts für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen hervor.

Das Konzept ist einfach: Ein freiwilliger Sprachpartner begleitet einen Sprachlerner kostenlos in verschiedenen Situationen des täglichen Lebens wie etwa beim Einkaufen, im Kino, beim Sport, beim Spazieren usw. und spricht mit ihm seine Muttersprache Deutsch. Beide treffen sich, wo und wann sie wollen – normalerweise eine Stunde pro Woche für zehn Wochen. Die Idee für das Projekt stammt wie auch der Name „Voluntariat per les llengües“ verrät, aus dem katalonisch-kastillianisch-sprachigen Katalonien in Spanien, wo die Sprachvolontariate seit Jahren erfolgreich sind.

„Damit das Projekt funktioniert, braucht es den Einsatz vorn Freiwilligen“, unterstrich Tommainsi, der sich bei allen bisherigen Teilnehmern bedankte und alle zum mitmachen einlud.

Informationen über die Sprachpartnerschaften gibt es unter der Rufnummer 0471 411265 oder der E-Mail-Adresse: infovol@provinz.bz.it sowie im Web unter www.infovol.it.

SAN

Bildergalerie