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Kulturhauptstadt 2019: Mobiles Museum steht bis 25. Mai in Schlanders

Seit Anfang Mai steht vor dem Kulturhaus in Schlanders ein dottergelber Lastwagenanhänger, der wertvolle Fracht geladen hat: Die „Bewerbungsausstellung“ zur Europäischen Kulturhauptstadt 2019. Südtirol bewirbt sich gemeinsam mit dem Nordosten Italiens um diesen Ehrentitel. Gestern (8. Mai) war der italienische Kulturlandesrat Christian Tommasini in Schlanders – aber nicht nur um dem mobilen Museum einen Besuch abzustatten, sondern vor allem um sich mit den Kulturinteressierten vor Ort über die Bewerbung auszutauschen.

Landesrat Christian Tommasini bei der gestrigen Veranstaltung in der Schlanderser GEOS.

19 Etappenziele stehen auf dem Tourplan des Museumscontainers, den das italienische Kulturressort auf den Weg durch das ganze Land geschickt hat, um den Südtirolern die Bewerbung zur Eruopäischen Kulturhauptstadt schmackhaft zu machen. Nach Zwischenstopps in Brixen, Burgstall, Bozen und Eppan, hält der gelbe Anhänger nun bis zum 25. Mai am Kulturhausplatz von Schlanders.

Die Initiative, die Landesrat Tommasini im Auftrag der Landesregierung rund um die Bewerbung zur Kulturhauptstadt ins Leben gerufen hat, nennt sich „19×19“ und steht auch für den Aufbau einer Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Kultur. Nach der Zusammenarbeit mit Thun, Damiani-Holz & Ko, der Bozner Messe, Dr. Schär und Miele Italia hat sich das Bewerbungskomitee in Schlanders mit der dortigen Obstgenossenschaft GEOS zusammengeschlossen und gestern auf dem Genossenschaftsgelände einen Themenabend organisiert. Beim öffentlichen Gesprächsabend mit Tommasini und dem Bürgermeister von Schlanders, Dieter Pinggera ist die Beziehung zwischen Kultur und Peripherie und das entsprechende Potential der Kandidatur diskutiert worden. Der Landesrat hat dabei unterstrichen, dass er das Projekt Kulturhauptstadt als große Chance für Stadt und Land sieht: „Wir wollen mit dieser Kandidatur beweisen, dass es ‚das’ Zentrum und ‚die“ Peripherie gar nicht mehr gibt, sondern dass Südtirols Gesellschaft einem Kreislauf gleicht, in dem sich Zentrum und Peripherie gegenseitig befruchten.“ Bürgermeister Dieter Pinggera hat hingegen, begleitet vom Künstler Erich Kofler Fuchsberg, an die schönen Vinschger Bäume erinnert, auf denen heute Venedig, das Bewerbungs-Flaggschiff, steht. Auch am gestrigen Abend durfte ein internationaler Gast nicht fehlen. Diesmal war es Mark O’Neill, Museumskoordinator der Kulturhauptstadt 1990, Glasgow.

Glasgow 1990 war ein Paradebeispiel für die Nutzung der Internationalität des Titels „Europäische Kulturhauptstadt“. Die Stadt zelebrierte die Anerkennung mit einer tiefgreifenden Erneuerung des kulturellen und urbanen Stadtgefüges. Die damaligen Veränderungen hatten nachhaltigen Effekt und sind noch heute deutlich spürbar.

Wie schon in Brixen, Burgstall und Eppan, bietet der Museumscontainer auch Schlanders Gelegenheit zu einer Entdeckungsreise in eine frühere Kulturhauptstadt. In Schlanders wird analog zum Gast des gestrigen Abends, Glasgow vorgestellt. Die schottische Stadt war eine der ersten, die das Konzept der Kulturhauptstadt umfassend nutzte, um das Stadtbild zu regenerieren und die kulturelle Vielfalt neu zu beleben.

Bis zum 25. Mai bietet die Ausstellung im Container allen Interessierten einen Panoramablick auf die Region Glasgow und auf ihre Sehenswürdigkeiten, sowie auf das Programm des Kulturhauptstadtjahres. Infotafeln, Interviews und Archivmaterial illustrieren dabei die wichtigsten Ereignisse und dokumentieren die erzielten Ergebnisse.

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Bildergalerie

In Schlanders neue Etappe des Museumscontainer der Initiative 19x19

Peter Paul Kainrath erläutert in Detail die Kandidatur zur Europäischen Kulturhauptstadt

Landesrat Tommasini erläutert die Bedeutung der Peripherie für die Kandidatur zur Europäischen Kulturhauptstadt

Landesrat Tommasini erläutert die Bedeutung der Peripherie für die Kandidatur zur Europäischen Kulturhauptstadt

Peter Paul Kainrath erläutert in Detail die Kandidatur zur Europäischen Kulturhauptstadt

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