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Organisationsentwicklung im ladinischen Kultur- und Bildungsressort abgeschlossen

LPA – Das ladinische Kultur- und Bildungsressort hat in einem zweieinhalb Jahre dauernden Prozess ein neues internes Organisationshandbuch ausgearbeitet, das gestern (10. Mai) im Beisein von Ladinerlandesrat Florian Mussner vorgestellt wurde.

Das neue Organisationshandbuch des Bildungs- und Kulturressorts bietet einen umfassenden Überblick über die Dienste speziell für die ladinische Bevölkerung.

Die Organisationsentwicklung umfasst sämtliche Dienste des Landes Südtirol speziell für die ladinische Bevölkerung: die Ladinische Kulturabteilung, das Ladinische Schulamt und den Bereich Innovation und Beratung (ehemaliges Ladinisches Pädagogisches Institut) sowie das Amt für Jugendarbeit. "Mit der Integration des Pädagogischen Instituts in das Schulamt wurde eine Neudefinition der Organisation notwendig, die schon länger angedacht war", erklärt Ladinerlandesrat Florian Mussner die Beweggründe für das Projekt.

Zweieinhalb Jahre lang, im Rahmen von zehn Treffen unter der Leitung von Projektkoordinatorin Carla Comploj sowie unter Begleitung von zwei Grazer Experten im Bereich Oranisationsentwicklung - Siegrid Jamnig und Martin Prangl - wurden die bestehenden Dienste durchleuchtet und im Rahmen eines "Corporate-Identity-Modells" klar definiert. Das Ergebnis ist in einem umfassenden mehrsprachigen (in ladinischer, deutscher, italienischer und teilweise auch englischer Sprache) Organisationshandbuch niedergelegt. Es soll für die rund 30 Mitarbeiter nach innen, aber insbesondere auch nach außen Klarheit und ein Bewusstsein schaffen, welche Werte geteilt werden, welches die genauen Aufgabenbereiche der einzelnen Mitarbeiter sind, wie die internen Abläufe funktionieren, wie die Kommunikation nach innen und außen erfolgt und welche gemeinsamen Visionen verfolgt werden.

"Das Besondere an der Organisation im ladinischen Kultur- und Bildungsressort ist, dass von einer relativ geringen Anzahl von Mitarbeitern eine Vielzahl von Kompetenzen ausgeübt werden muss", unterstreicht Landesrat Mussner. "Gerade deshalb ist es wichtig, sich der eigenen Stärken bewusst zu sein und die eigenen Werte klar herauszuarbeiten. Sie machen die Einzigartigkeit einer sprachlichen Minderheit aus."

Das 370 Seiten starke Organisationshandbuch ist im Internet unter www.provinz.bz.it/ladinisches-schulamt abrufbar.


Zwei Auszüge aus dem neuen Handbuch:

Werte

Das ladinische Bildungs - und Kulturressort trägt Verantwortung:

  • für die Stärkung und Entwicklung der ladinischen Identität, Sprache und Kultur und für die Schaffung von Brücken zu anderen Sprach-und Kulturräumen, im Zeichen der Mehrsprachigkeit;

  • für die Bildung und Erziehung nach einem ganzheitlichen Menschenbild, bauend auf Inklusion, Partizipation, Individualisierung und Personalisierung;

  • für die Gestaltung und Förderung der ladinischen Kultur in all ihren Ausdrucksformen;

  • für einen effizienten und bürgernahen Dienst und für die Transparenz in der internen und externen Kommunikation.

Unser Auftrag:

eine dynamische, zukunftsträchtige Gestaltung unserer Bildung und Kultur orientiert an den Kinder -und Menschenrechten nach den Grundsätzen der Offenheit und im Respekt der überlieferten Werte.

 

Visionen und Ziele

Wir werden:

  • uns für die Erhaltung, Förderung und den Ausbau der ladinischen Sprache und Kultur einsetzen;

  • Voraussetzungen schaffen, um unsere kulturelle Identität zu stärken und weiterzuentwickeln;

  • das Subsidiaritätsprinzip in der Kulturförderung sichern und weiterhin auf Qualitätsmerkmale setzen;

  • ein zeitgemäßes und umfassendes Bildungs- und Kulturangebot entwickeln und gut positionieren;

  • ein zentraler Bezugspunkt in Bildungs- und Kulturfragen für die ladinische Sprachgruppe sein;

  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei der selbstständigen Aneignung von vielfältigen, lebensnahen Kompetenzen unterstützen und fördern;

  • das paritätische Bildungssystem garantieren und unter Wahrung des Territorialitätsprinzips innovativ weiterentwickeln

  • die Ausschließlichkeit des paritätischen Modells in den ladinischen Ortschaften wahren und dieses auch außerhalb der ladinischen Täler für Ladinerinnen und Ladiner anstreben;

  • die Bildungsautonomie der Kindergärten und Schulen behutsam und kompetent unterstützen.

  • die Vernetzung mit anderen Bildungs- und Kulturinstitutionen sowie die Kooperation mit anderen Minderheiten anstreben;

  • ein Kompetenzzentrum für die Didaktik der Mehrsprachigkeit und für eine weltoffene ladinische Kultur sein;

  • unsere Dienste vermehrt in den ladinischen Tälern anbieten.

mpi

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