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"Koso-Bo": Bewegende Momente auf einer zehntägigen Kosovo-Reise

LPA - Nach zehn Tagen sind neun Südtirolerinnen und Südtiroler aller drei Sprachgruppen von ihrer Reise im Rahmen des Kulturprojektes "Kosovo/Kosova meets Bozen/Bolzano" zurückgekehrt. "Kosovo ist ein wunderschönes Land mit sehr vielen Möglichkeiten, die aber keineswegs voll ausgeschöpft werden, da das junge Land besonders noch an den langfristigen Folgen des Bürgerkrieges leidet", erklärt Teilnehmer Jaime aus St. Ulrich.

Die Südtiroler Jugendlichen vor ihrer Jugendherberge in Belgrad.

Nach einem kurzen Aufenthalt in der serbischen Hauptstadt Belgrad und Besichtigung der türkischen Festungsanlage Kalemegdan sind die Jugendlichen nach Pec (albanisch Peja) weitergereist, wo sie von den kosovarischen Familien mit großer Gastfreundschaft aufgenommen und in zwei Wohnungen untergebracht wurden.

In den ersten beiden Tagen in Pec stand unter dem Leitmotiv "Zusammenleben" die Zusammenarbeit mit der Trentiner Gruppe und dem Jugendzentrum Peja im Mittelpunkt. Zwischen kosovarischem Tee, Spiel mit den Kindern der Schule des Stadtviertels "7 Shtatori" und einem Vortrag über serbisch-orthodoxe Theologie traten die Südtiroler Jugendlichen in einen ersten Kontakt mit dem lokalen Alltag.  Mit dem Besuch verschiedener kosovarischer Städte im Umkreis von Pec konnten die Jugendlichen  im Laufe der Woche prägende Einblicke in die lokalen Gegebenheiten gewinnen und wurden zwischen lockeren und fröhlichen Momenten auch mit sehr stark berührenden Situationen, Begegnungen und Realitäten konfrontiert. Besonders die große Begeisterung und Hilfsbereitschaft der kosovarischen Jugendlichen und das größtenteils friedliche Zusammenleben zwischen den fünf Volkgruppen, Kosovaren, Serben, Bosnier, Roma und Ägypter hat den 19-jährigen Jaime aus St. Ulrich im Kosovo sehr erstaunt.

In der Stadt Prizren im Südkosovo, die von ihrer faszinierenden und sehr charakteristischen Altstadt geprägt ist, hatten die Südtiroler Jugendlichen die Möglichkeit, das international anerkannte Dokumentarfilmfestival "Dokufest" zu besuchen, bei dem Filmproduktionen aus aller Welt gezeigt werden, die besonders ethnische Fragen aufarbeiten.  

Um nicht nur die kosovarische Seite kennenzulernen, wurde dem serbischen Radiosender Gorazdevac ein Besuch abgestattet, der mit seiner aktuellen Anti-Korruptionskampagne einem Phänomen entgegenwirkt, das im Kosovo sowie auch in Serbien ein großes Problem darstellt.

Der "Koso-Bo Trip" ist nun vorbei, nicht aber der Enthusiasmus der Jugendlichen, im nächsten Sommer ein ähnliches Projekt organisieren zu wollen. Man will auf jeden Fall in den Kosovo zurückkehren und eine weitere Zusammenarbeit mit den lokalen Organisationen anstreben. Zunächst wird es in den Jugendzentren "Point" in Neumarkt, "La Vispa Teresa" und "Charlie Brown" in Bozen eine Wanderausstellung mit Fotos, Berichten und Eindrücken der Reise geben.

Das Projekt "Koso-Bo" wird von den Landesabteilungen Italienische Kultur und Deutsche Kultur sowie den beiden Landesämtern für Jugendarbeit gefördert. "Es ist wichtig", unterstreicht dazu der italienische Kulturlandesrat Christian Tommasini, "dass die Südtiroler Jugendlichen eine Realität kennenlernen, die in der Nähe liegt und doch so verschieden ist.

cap

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