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Neues Liederheft bei 33. Alpenländischer Sing- und Musizierwoche vorgestellt

LPA - Vor 70 Jahren zog Alfred Quellmalz durch Südtirol, um Lieder und Stücke aufzuzeichnen. Jetzt ist ein Heft mit Jodlern dieser Sammlung erschienen, herausgegeben vom Referat Volksmusik am Institut für Musikerziehung in deutscher und ladinischer Sprache. Gestern (6. August) ist die Neuerscheinung bei der 33. Alpenländischen Sing- und Musizierwoche in Lichtenstern am Ritten vorgestellt worden.

"Jodlerisch gsungen": Liederheft Nummer 3 in der Reihe der Sammlung Quellmalz ist erschienen.

"Unsere Aufgaben," erklären Robert Schwärzer und Florin Pallhuber vom Referat Volksmusik, "sind Forschung, Dokumentation und Archivierung zum Zwecke der Verwendung." Dass sich das neue Heft "gut verwenden" lässt, haben bei der gestrigen Vorstellung Sängerinnen und Sänger hören lassen. 16 Jodler aus der Sammlung Quellmalz finden sich in "Jodlerisch gsungen", das Stefanie Unterberger aus Bruneck gemeinsam mit Schwärzer erstellt hat; drei Monate lang haben sie dafür Jodler transkribiert. 1940 hatte der deutsche Musikwissenschaftler Alfred Quellmalz begonnen, zwei Jahre lang 3000 Tonaufnahmen mit einem 150 Kilogramm schweren Magnetophon in Südtirol zu sammeln, darunter 1700 Volkslieder und 650 Instrumentalstücke, dazu Jodler und Sprechaufnahmen.

Eine Kuriosität wurde gestern zudem vorgestellt: Albert Untersalmberger von den Durnholzer Sängern ist derzeit der Einzige, der noch "Strebtuter" baut. In einer Filmaufnahme wurde der Weg vom dünnen Fichtenstamm bis zum Signalinstrument gezeigt: der Stamm wird halbiert und ausgehöhlt, zusammengeklebt und mit Weidenruten umwunden. Auch auf 70 Jahre alten Bildern ist diese Art Alpen-Didgeridoo zu sehen.

"Wir suchen, finden, sammeln und bewahren", erläutert Volksmusikpfleger Robert Schwärzer, "das Gefundene wird dann aufbereitet und erschlossen, also zugänglich gemacht. Der dritte Teil unserer Arbeit ist die Verwendung, bei der das Überlieferte genutzt und erneuert und zum Klingen gebracht wird."

106 Teilnehmerinnen und Teilnehmer singen, spielen und tanzen derzeit mit 17 Referenten und Referentinnen bei der 33. Alpenländischen Sing- und Musizierwoche im Haus der Familie in Lichtenstern am Ritten, sie kommen zwischen dem Fersental im Süden und Hannover im Norden vor allem aus Südtirol, Österreich und Bayern.

mac

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