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Denkmalpflege: LH Durnwalder reicht Ehrung nach

LPA - Für seine Verdienste in der Erhaltung der mittelalterlich-frühneuzeitlichen Burganlage Neuhaus in Gais hat Landeshauptmann Durnwalder heute (8. August) Siegfried Hofer geehrt. "Wegen seines Einsatzes", unterstrich der Landeshauptmann, "konnte ein bedeutsames Baudenkmal für nachfolgende Generationen gerettet werden."

Auszeichnung für die Pflege von Schloss Neuhaus in Gais: LH Durnwalder (li.), Siegfried Hofer, Landeskonservator Andergassen (rechts).

"Denkmalpflege", erklärte Landeshauptmann Luis Durnwalder bei der heutigen Feierstunde, "ist eine Ressource unserer Kultur, sie muss mehr und neu entdeckt werden. Nirgendwo kann Geschichte besser erlebt werden als in den geschichtlichen Zeugnissen, zu denen Kirchen und Klöster, Hospize und Stadthäuser, Ansitze und Burgen, bäuerliche Denkmäler und Denkmäler der Technik gehören."

Denkmalpflege, betonte der Landeshauptmann, sei nicht nur Aufgabe der Landesverwaltung, vielmehr müssten auch Privatpersonen davon überzeugt sein. Anerkennung für Verdienste im Bereich der Denkmalpflege gibt es seit dem Jahr 2000 mit der erstmaligen Verleihung von Ehrenurkunden; die Ehrung von insgesamt 91 Personen oder Institutionen wurde 2006, 2010 und im vergangenen Jahr wiederholt. Für ihren besonderen Einsatz in der Erhaltung von Denkmälern waren 19 Männer und Frauen am 3. November 2011 ausgezeichnet worden. Siegfried Hofer war an diesem Tag wegen Krankheit verhindert, weshalb die Auszeichnung heute nachgeholt wurde. Der Geehrte hat sich über viele Jahre hinweg um die Erhaltung der Burg Neuhaus eingesetzt: So war etwa 1978 das Dach von Burg Neuhaus mit braun-schwarzen Platten gedeckt worden, ein Jahr später wurden Sanierungsarbeiten mit Einbau von Sanitäranlagen durchgeführt, 1982 erfolgte die Sanierung der Umfassungsmauer, 1985 der Abbruch und die Wiedererrichtung der baufälligen Stützmauer des Schlossturmes, 1988 wurde mit dem teilweisen Abbruch und dem Wiederaufbau der Burgschänke begonnen, im Neubau wurde die barocke Stube eingebaut, 1993 wurde nördliche Burgmauer saniert, 1996 die Kapelle Mariä Heimsuchung restauriert; vor 14 Jahren wurde das Dach der Kapelle mit Lerchenschindeln eingedeckt, vor sechs Jahren begann die Sanierung der Bergfriedfassaden, 2008 erfolgte die Neueindeckung des Palas.

"Denkmalpflege", hob Landeskonservator Leo Andergassen hervor, "fußt in Südtirol auf der Verpflichtung, das kulturelle Erbe einer Minderheit zu schützen, weshalb sich die Denkmäler auch von der Auswahl im Staatsgebiet abheben. In Südtirol dominieren bäuerliche Denkmäler, die als herausragende Zeugen der bäuerlichen Vergangenheit zu sehen sind. In den erhaltenen Bauernhöfen gibt es viele herausragenden Denkmäler, in denen die gediegene Baukultur des Mittelalters und der Neuzeit sichtbar wird."

Der Bereich Denkmalpflege fällt seit bald vierzig Jahren in die Zuständigkeiten der Landesverwaltung. Derzeit gibt es 4925 denkmalgeschützte Gebäude und 126 archäologische Zonen mit insgesamt 1002 geschützten Grundparzellen. Insgesamt sind es 308 Ansitze, 34 Bahnhöhe, 10 Brücken, 61 Burgruinen, 84 Burgen, 149 Gasthäuser, 30 Hotels, 444 Kapellen, 631 Kirchen, 34 Klöster, 54 Kornkästen, 1.515 Bauernhäuser, 168 Villenbauten. "Der Schutzanspruch", erklärt Andergassen, "ist gesetzlich hinterlegt, im Rahmen des Zweiten Autonomiestatuts übernahm Südtirol die Sorge um den Schutz der Kulturgüter des Landes, und übt diesen auch vorbildlich aus."

Die Landesverwaltung stellt Geldmittel zu Förderzwecken zur Verfügung: Von 2006 bis heute waren es rund 1.000 Restaurierungen bei Profanbauten, 600 bei Sakralbauten, dafür standen 32.700.000 Euro zur Verfügung. Für rund 250 archäologische Grabungen wurden 16.000.000 Euro ausgegeben. Das Südtiroler Landesarchiv konnte im selben Zeitraum 2.500.000 Euro für Beiträge für Privatarchive, Veröffentlichungen und Ankäufe von Archivbeständen ausgeben. In diesen sechs Jahren hat die Südtiroler Landesregierung 90 neue Denkmalbindungen beschlossen.

"Es bedeutet", führte Landeshauptmann Durnwalder heute aus, "für die Besitzer immer wieder auch Opfer, ein altes wertvolles Gebäude zu restaurieren und es für heutige Zwecke nutzbar zu machen. Dafür gebührt ihnen auch der Dank von öffentlicher Seite. Gelungene Beispiele wie die Burg Neuhaus sollen motivieren und überzeugen. Diese Ehrung ist damit auch ein Fingerzeig auf besonders gelungene Restaurierungen, die ohne vertieften Einsatz nicht möglich gewesen wären."

mac

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